Amberg
04.10.2022 - 14:04 Uhr

Amberger SPD informiert sich über Bundeswehr

von usc
Ein für die Jusos nicht alltägliches Thema präsentierte Ortsvorsitzender Lukas Plößl (rechts) mit dem Vortrag von Stefan Oska (Mitte) über die Bundeswehr. Auf großes Interesse stieß der zweite Teil seines Vortrags zum Thema Krieg in der Ukraine. Hierzu nahm auch Europaabgeordneter Ismail Ertug (links) Stellung. Bild: usc
Ein für die Jusos nicht alltägliches Thema präsentierte Ortsvorsitzender Lukas Plößl (rechts) mit dem Vortrag von Stefan Oska (Mitte) über die Bundeswehr. Auf großes Interesse stieß der zweite Teil seines Vortrags zum Thema Krieg in der Ukraine. Hierzu nahm auch Europaabgeordneter Ismail Ertug (links) Stellung.

Bei einem Vortrag des Hauptmanns der Reserve, Stefan Oska, haben sich die Mitglieder der Amberger Jusos und der SPD Einblicke in die Struktur und die Aufgaben der Bundeswehr verschafft. Oska sah sich besonders beim Thema Ukraine mit vielen Fragen konfrontiert. So meinte Juso-Vorsitzender Lukas Plößl bei seiner Begrüßung offen: „Wer hätte gedacht, dass sich die Jusos einmal ausführlich mit der Bundeswehr beschäftigen.“ Es waren allerdings mit den beiden Stadtverbandsvorsitzenden nur zehn Zuhörer, die sich vom Thema angesprochen fühlten. „Die Bundeswehr wird immer mehr in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt“, sagte Oska, der bis zu seinem Ausscheiden im Stab der Panzerbrigade 12 in Amberg und bis zuletzt in Cham Dienst tat. Seine Kernthemen: Aufbau, Stärke, Traditionslinien und innere Führung. Gerade die innere Führung sei die tragende Konstruktion der Bundeswehr. Als deren Hauptgestaltungsfelder nannte er Menschenführung, politische Bildung sowie Recht und Ordnung. Das bedeutet laut Oska vorbildliche Verhalten in allen Lebenslagen.

Mit hohem Auffand hatte Oska Übersichtskarten zur Entwicklung des Frontverlaufs und zum Gegenangriff der Ukraine vorbereitet. Wichtig ist Oska, die Ukraine handlungsfähig zu halten. Im erfolgreichen Vorstoß auf von der russischen Armee besetzte Gebiet sieht Oska einen Beweis für die gute Moral in der ukrainischen Armee. Was die Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen anbelangt, so dürften solche Entscheidungen allenfalls die militärischen Führer vor Ort treffen.

Europaabgeordneter Ismail Ertug zufolge gibt es keine Blaupause für diese Krise. Er bemängelte die Haltung einiger Menschen aus dem politisch linken Lager, die jetzt noch russlandfreundlich in Erscheinung treten. Der Schock des russischen Einmarsches führte nach seinen Worten zu großer Solidarität im Europaparlament. Seine baltischen Kollegen hätten ihm kürzlich gesagt, dass Kriegstreiber Putin irrational sei. Verständlich sei daher der Zulauf zur EU aus Europas Ostflanke. Putin führe sein Land mit harter Hand. Der Westen sei lange ignorant gewesen. Nach Ertugs Einschätzung ist Putin zum knallharten Diktator geworden.

Im Verlauf der Diskussion kam von Ensdorfs Bürgermeister Hans Ram die Forderung nach Einführung eines Bürgerjahrs, von dem auch die Bundeswehr profitzieren würde. Er unterstütze damit den Vorschlag des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Was die Wiedereinführung der Wehrpflicht anbelangt, so wäre dies nach Bewertung Oskas momentan aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Die Bundeswehr müsse bei ihren Kernaufgaben bleiben und sich auf einen möglichen Ernstfall vorbereiten.

 
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