Diesmal soll sie nicht Königin Elisabeth Stuart spielen, sondern Regie führen. Bei einer Pressekonferenz im Refektorium des Klosters auf dem Mariahilfberg stellten Organisatoren, Protagonisten und Sponsoren die Rückkehr des Winterkönigs vor: 2019 beginnt die dritte Aufführungsreihe des alle fünf Jahre stattfindenden Amberger Welttheaters. Den Vorschlag, Astrid Vosberg als Regisseurin einzusetzen, machte Johannes Reitmeier, der das Stück verfasst hat.
Ihn hatte Kulturreferent Wolfgang Dersch zunächst als ersten Ansprechpartner auserkoren. Gesucht war ein Ersatz für den 2015 verstorbenen musikalischen Leiter des Welttheaters, Roger Boggasch. Für eine umfassende Inszenierung in Amberg musste Reitmeier aber passen. Astrid Vosberg war am Donnerstag in Amberg. "Ich habe mich mit großem Respekt für diese Arbeit entschieden. Und ich freue mich, meine eigene Handschrift reinzubringen." Die Einstudierung des musikalischen Parts übernimmt Günter Werno. Die Rolle der Elisabeth wird von Joanna Lissai gespielt. Alte Bekannte gibt es auch: Andy Kuntz bleibt Friedrich V., Reinhold Escherl sein Diener, Jürgen Huber der Spielansager, Axel Meinhardt spielt Christian von Anhalt und Georg Lorenz Abraham Scultetus sowie die Band Vanden Plas. Neu ist auch, dass künftig die Produktionsleitung auf acht Schultern verteilt ist: Neben Karlheinz Brandelik sind Jürgen Huber, Hubert Schuster und Dieter Simbek im Team. Sie organisieren und koordinieren die Laiendarsteller, die sich aus der Freudenberger Bauernbühne, der Haagerthaler Bauernbühne, der Knappschaftskapelle und der Stadtwache zusammensetzen. Für Oberbürgermeister Michael Cerny ist das Welttheater ein Fest der Sinne: "Am beeindruckendsten für mich ist gewesen, wie die Kulisse mit dem Stück versinkt."
Das Welttheater habe "Strahlkraft", sagte Ramona Grosser von der Firma Siemens, eine der Sponsoren. Sie zog inhaltliche Parallelen zu aktuellen Bewegungen in der Gesellschaft und sah in dem Winterkönig-Stück einen guten Anlass, tiefer in die Historie einzutauchen: "Jetzt haben wir ein geeintes Europa. Vor 400 Jahren sah das ganz anders aus." Eine Stadt könne nicht allein von Wirtschaft leben, begründete Georg Baumann das Engagement seines Unternehmens, und Klaus Herdegen von der Firma Lüdecke war von den vergangenen beiden Aufführungen "restlos" begeistert. Eine "Standortmarketingmaßnahme" wie das Amberger Welttheater trage zur Identitätsfindung bei, betonte Karlheinz Brandelik, Geschäftsführer der Gewerbebau, um gleich darauf davon zu schwärmen, dass das Welttheater noch so viel mehr sei. Als Mitwirkender habe er erlebt, wie alle Darsteller zu einer Familie zusammengewachsenen sind. "Identifikationsstiftendes Amberger Gesamtkunstwerk" nannte es Kulturreferent Wolfgang Dersch. Die Schirmherrschaft hat Staatsminister Albert Füracker übernommen. Auch 2019 wird es Vorträge, Festspielgottesdienst oder barockes Lagerleben unter der Schirmherrschaft von Prinz Eduard von Anhalt vom 30. Mai bis 3. Juni im Maltesergarten geben. Insgesamt sind zwölf Aufführungstermine angesetzt.
Regisseurin Astrid Vosberg war beim Start der Proben der Laienschauspieler vergangene Woche in der Alten Reitschule dabei und glücklich, viele bekannte Gesichter wiederzusehen. Die Profis beginnen ihre Arbeit erst im April. "Bei denen muss es dann schneller gehen."
Ab Montag, 12. November, gibt es Karten für das Welttheater in der Tourist-Info am Hallplatz 2. Die Tickets kosten 25 oder 28 Euro. Die Premiere ist am Freitag, 24. Mai, um 20.30 Uhr. Weitere Termine: Samstag, 25. Mai, 20.30 Uhr, Mittwoch, 29. Mai, 20.30 Uhr, Donnerstag (Christi Himmelfahrt), 30. Mai, 20.30 Uhr, Freitag, 31. Mai, 20.30 Uhr, Samstag, 1. Juni, 20.30 Uhr, Sonntag, 2. Juni, 17 Uhr, Montag, 3. Juni, 10 Uhr (Schulvorstellung), Freitag, 7. Juni, 20.30 Uhr, Samstag, 8. Juni, 20.30 Uhr, Pfingstsonntag, 9. Juni, 20.30 Uhr, Pfingstmontag, 10. Juni, 20.30 Uhr. (roa)
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