In München haben am Donnerstagnachmittag Bürger rund 1000 im Holocaust verfolgten, entrechteten und ermordeten Menschen den Platz in der Gesellschaft zurückgegeben, den diese vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten hatten. Der Bayerische Rundfunk hatte "Rückkehr der Namen" als großes Holocaust-Gedenkprojekt initiiert. Daran nahmen auch zwölf Schüler der Klasse 10b der Städtischen Wirtschaftsschule Friedrich Arnold in Amberg teil. Mit ihrem Religionslehrer Michael Alder hatten sie im Unterricht die Biografien von 17 NS-Opfer aus Amberg erarbeitet.
In München standen sie dann Pate für diese 17 Menschen. Gemeinsam mit ihren Lehrern Michael Alder und Stefan Mehrl sowie Rabbiner Elias Dray und Florian Speil von der Israelitischen Kultusgemeinde Amberg waren sie nach München gefahren. Nach einem Besuch des NS-Dokumentationszentrums stellten sich die Schüler am Sendlinger Tor auf und erinnerten mit Schildern an die im Dritten Reich ausgelöschten Leben. Außerdem gingen die Zehntklässler aus Amberg den "Weg der Erinnerung" vom Königsplatz über die Brienner Straße zum Odeonsplatz mit. Einige von ihnen marschierten sogar in der ersten Reihe mit – Seite an Seite mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern München.
Die Erinnerung an die im Holocaust ermordeten Menschen wollen die Schüler auch in Amberg wachhalten. Für dieses Gedenken haben sie eigene Schilder zu den in München vorgestellten Einzelschicksalen gestaltet und stellen diese öffentlich aus. Auftakt ist am Mittwoch, 17. April, um 11.45 Uhr in der Stadtbibliothek.
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