Nicht nur die Amberger Sportwelt trägt in diesen Tagen Trauer: Helmuth Richthammer, der ehemalige Vorsitzende des TV 1861 Amberg, ist im Alter von 80 Jahren verstorben. Die Beisetzung fand am Montag, 27. Februar, auf dem Katharinenfriedhof statt. Der gebürtige Olmützer (Mähren), der 1944 im Alter von zwei Jahren als Flüchtling nach Amberg gekommen war, genoss auch in der Geschäftswelt einen sehr guten Ruf, war er doch einige Jahre Geschäftsführer der renommierten Amberger Baufirma Kunz.
Nachdem die Wirren des Zweiten Weltkrieges die Familie Richthammer nach Amberg verschlagen hatten, besuchte Sohn Helmuth nach der Volksschule das Erasmus-Gymnasium, das er noch vor dem Abitur zugunsten eines Ingenieur-Studiums verließ. Als 21-Jähriger begann er seine berufliche Karriere bei der Firma Kunz & Co., für die er zunächst als Bauleiter und ab 1974 als Niederlassungsleiter tätig war. Vier Jahre nach der Umstrukturierung des Betriebs in eine GmbH, übernahm Richthammer im Mai 2000 den Posten des Geschäftsführers.
Parallel dazu wurde der zweifache Familienvater auch bei Ambergs größtem Sportverein zu einer unverzichtbaren Größe. Beim TV 1861, bei dem Richthammer ab 1959 bereits als 17-Jähriger Mitglied war, übernahm er früh Verantwortung. Von 1967 bis 1980 führte er die Tennisabteilung, also in einer Zeit, in der Steffi Graf und Boris Becker noch Kinder waren. Von 1990 bis 1996 übernahm Richthammer erneut die Regie beim TC Rot-Weiß, so der Name der Sparte, deren Ehrenvorsitzender er seit der Jahrtausendwende ist.
1990 stieg Richthammer auch im Gesamtverein TV 1861 Amberg auf, der aktuell mit rund 2000 Mitgliedern Ambergs größter Sportverein ist. Richthammer agierte als Vorsitzender und Stellvertreter, was er auch über seinen 60. Geburtstag im Jahr 2002 hinaus noch war. Mit zunehmendem Alter zog sich Helmuth Richthammer aber immer mehr aus der Öffentlichkeit und von seinen Funktionen zurück, blieb „seinem“ TV aber immer treu. Auch als Ruheständler nahm er regelmäßig an den Generalversammlungen und Sitzungen de Turnerrats teil, in denen er stets seine Meinung artikulierte und die Entwicklung des Vereins kritisch begleitete. Im Herzen war Helmuth Richthammer immer ein TV-ler. Und ein Familienmensch, der seine Frau Anita, Tochter Steffi und Sohn Thomas hinterlässt.
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