Im Jahr 1094 wurde St. Georg erstmals urkundlich erwähnt. Die imposante Georgskirche in Amberg blieb über viele Jahrhunderte die erste und einzige Pfarrkirche Ambergs. In der Festschrift zum 900-jährigen Jubiläum der Georgskirche aus dem Jahr 1994 wird die Aussage des Chronisten und Kanonikers Cosmas von Prag aus dem Jahr 1094 zitiert: „Die von Mainz zurückkehrenden Bischöfe konnten, als sie durch ein Dorf namens Amberk kamen, die außerhalb des Ortes gelegene Pfarrkirche – obschon sie schon recht weitläufig war – nicht betreten, um die Messe zu hören, weil das ganze Pflaster voller Leichen war“. In der Festschrift wird auf das Interessante dieser ersten urkundlichen Erwähnung der Georgskirche hingewiesen: Cosmas spreche von einer weitläufigen, großen Kirche, die zudem als Pfarrkirche gedient habe. Die Georgskirche sei laut Festschrift nach archäologischen Ausgrabungen und Forschungen zur Stadtgeschichte ursprünglich die Pfarrkirche von Amberg gewesen. Der heutige gotische Bau kannte zwei Vorgängerkirchen.
Die Bauzeit der jetzigen Georgskirche erstreckte sich von 1359 bis 1407. In den Reformationswirren ging nahezu die gesamte gotische Ausstattung verloren. Ab 1621 erwählten die Jesuiten im Zuge der Gegenreformation St. Georg zu ihrer Ordenskirche. Ihnen ist die Verwandlung der gotische Raumschale in einen harmonischen, barocken Sakralraum mit imposanten Stuckarbeiten und Fresken zu verdanken. Die Pfarrkirchenrechte gingen dann im Jahr 1629 auf die benachbarte Bürgerkirche St. Martin über. Die Martinskirche habe laut Festschrift für das am Aufblühen des städtischen Gemeinwesens großen Anteil tragenden Bürgertums hohen Symbolwert erhalten, der sich während der Reformation verfestigt habe. Im Zuge der Gegenreformation seien die lokalen Pfarrechte an St. Martin übergegangen.
Mächtiges Jesuitenkolleg
Rund um St. Georg wurde in den Jahren von 1665 bis 1692 das mächtige Jesuitenkolleg errichtet mit Räumen für die Patres des Ordens, die Ordensbrüder sowie für das angegliederte Gymnasium samt Internat. Der Jesuitenorden wurde im Jahr 1773 verboten und sein Besitz dem Säkularorden der Malteserritter übereignet. Aus dieser Zeit hat der barocke Gebäudekomplex, der in seiner Längsausdehnung stattliche 160 Meter misst, seinen bis heute gebräuchlichen Namen als Maltesergebäude. Nach der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts war St. Georg Garnisons- und Studienkirche, in der im Jahre 1884 der 31. Deutsche Katholikentag stattfand. Wenn auch die Georgskirche im Laufe der Geschichte einen enormen Bedeutungswandel erfahren hat, so sorgten doch stets die ansässigen Gläubigen wie selbstverständlich durch ihre Frömmigkeit und Religiosität für das Fundament der pfarrlichen Kontinuität, erfuhr Oberpfalz-Medien.
Veranstaltungen im Jubeljahr
Heuer vor 100 Jahren im Juli 1923 unterschrieb Bischof Antonius die Errichtungsurkunde zur neuen Pfarrei St. Georg, die dadurch wieder zum Pfarrzentrum unter den inzwischen drei Amberger Pfarreien wurde. Sie prägt bis heute wesentlich das kirchliche Leben in und um Amberg nachhaltig mit. „Getragen wird die Pfarrgemeinde seit jeher von den Gläubigen und den Seelsorgern, denn sie bilden seit alters her einen wesentlichen Grundpfeiler für die Bildung und Aufrechterhaltung von Gemeinschaft. Für ein pulsierendes Pfarrleben ist das Engagement und die Arbeit der zahlreichen, aktiven Gruppierungen, Vereine und Verbände unerlässlich“, macht Pfarrer Markus Brunner beim Gespräch bewusst. Anlässlich des Jubiläumsjahres gründete St. Georg einen Festausschuss, der für die nächsten zwölf Monate ein abwechslungsreiches und interessantes Veranstaltungsangebot für alle Altersgruppen auf die Beine gestellt hat, das auch die Gruppierungen, Vereine und Verbände bereichern. Über alle Veranstaltungen informiert ein auffallendes gelbes Faltblatt, das auf den Schriftenständen in der Georgskirche und den Filialkirchen sowie in St. Barbara Luitpoldhöhe aufliegt Informationen über alle Veranstaltungen im Jubeljahr gibt es auch auf der Homepage unter www.amberg-st-georg.de.
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