Amberg
27.02.2023 - 17:16 Uhr

Arbeitsgruppe im Landkreis Amberg-Sulzbach kämpft um Mitarbeiter für Pflegeberufe

Im Pflegeberuf fehlt das Fachpersonal. Lange bekannt. Nun hat eine Arbeitsgruppe Ideen entwickelt und diskutiert, wie man damit umgehen soll.

Unter dem Motto "Ich mach' was Wichtiges und Richtiges" wollen die Bürgerspital GmbH, der Caritasverband Amberg-Sulzbach, das Caritas-Haus St. Barbara, der Diakonieverein Amberg, die Schwesternschaft Wallmenich-Haus und das AWO-Seniorenzentrum Antonius junge Menschen ermutigen, einen Pflegeberuf zu ergreifen.

Die von den Wohlfahrtsverbänden in Amberg und dem Landkreis Amberg-Sulzbach gebildete Arbeitsgruppe „Mitarbeitergewinnung“ hat das Ziel, neue Mitarbeiter für den Pflegeberuf zu gewinnen, so das Resümee einer Arbeitssitzung der Arbeitsgruppe im AWO Seniorenzentrum Antonius in Kümmersbruck. Marcus Keil (Diakonieverein Amberg) sagt: "Wir sind im gleichen Arbeitsfeld tätig, haben die gleichen Aufgaben und kämpfen gegen das gleiche Problem: nämlich junge Menschen zu motivieren, einen Pflegeberuf zu erlernen." Mit ausländischen Mitarbeitern, deren Anteil heute schon bei 20 Prozent liege, könne man die Probleme in der Pflege nicht meistern. Man brauche dringend qualifizierten Nachwuchs.

Viele Arbeitgeberwechsel

Keil kritisierte, dass alles auf die lange Bank geschoben werde. Der Bund verlagere die Verantwortung auf die Länder, und die reichten das an die Kommunen weiter. "Wir konkurrieren zwar untereinander, aber wir dürfen unter keinen Umständen gegenseitig Personal abwerben", erklärte Thomas Göldner (Wallmenich-Haus). Das hätten schon private Pflegeeinrichtungen übernommen, aber irgendwann seien die ehemaligen Mitarbeiter wieder zurückgekommen.

Marina Fink (Caritas-Haus St. Barbara) stellte fest, dass das Personal vielfach von einem Haus zum anderen wechsle, die Verweildauer beim Arbeitgeber immer kürzer werde. Uwe Pihsowotzki (Bürgerspitalstiftung) unterstrich, dass die Wohlfahrtsverbände selbst aktiv tätig werden müssten, denn Lösungen aus der Politik abzuwarten, dauere ewig. Der Pflegeberuf sei einer mit Zukunft, denn die Anzahl pflegebedürftiger Menschen wächst.

Dreijährige Ausbildung

In der gebe es die Möglichkeit, sich fortzubilden bis hin zur Leitung einer Pflegeeinrichtung. Das große Problem in Deutschland seien nicht fehlende Pflegeeinrichtungen, sondern das Personal, so Andrea Motzel (AWO-Seniorenzentrum Antonius). Denn die Belegung dürfe nicht beliebig erhöht werden, sondern sei von der Fachkräftequote abhängig.

Nach Hauptschul- oder Realschulabschluss kann man nach dreijähriger Ausbildung als Pflegefachkraft tätig werden. Hat man bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung, genügt eine zweijährige Ausbildung. Mit einer einjährigen Ausbildung kann man als Pflegefachhelfer arbeiten. Im ersten Ausbildungsjahr wird eine Ausbildungsvergütung in Höhe von 1200 Euro bezahlt, die im dritten Ausbildungsjahr auf 1300 Euro steigt.

Info:

Mitglieder der Arbeitsgruppe Mitarbeitergewinnung

  • Bürgerspitalstiftung: Uwe Pihsowotzki und Martin Wittmann
  • Caritasverband Amberg-Sulzbach: Michael Trummer
  • Caritas-Haus St. Barbara: Marina Fink
  • Diakonieverein Amberg: Marcus Keil
  • Schwesternschaft Wallmenich-Haus: Thomas Göldner,
  • AWO Seniorenzentrum Antonius: Andrea Motzel
 
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