Der Winter macht sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Zum ersten Mal seit Monaten ist im Dezember in der Stadt Amberg und im Landkreis Amberg-Sulzbach die Zahl der Arbeitslosen gewachsen, meldet die Agentur für Arbeit in ihrer am Dienstag veröffentlichen Monatsbilanz. Zugleich relativiert sie diesen Trend, denn die Kurve falle flacher aus als 2020.
Hoffnungen, dass der Arbeitsmarkt recht gut durch den Winter kommt, schöpft Stefanie Neufeld, Geschäftsstellenleiterin der Agenturen für Arbeit in Amberg und Sulzbach-Rosenberg, unter anderem aus Neuregelungen beim Kurzarbeitergeld. Unternehmen des Gerüstbau-Handwerks könnten jetzt von 1. Dezember bis 31. März Saison-Kurzarbeitergeld beantragen. Beim Konjunktur-Kurzarbeitergeld seien die erleichterten Bedingungen für die Antragstellung bis 31. März verlängert worden: "Es reicht bereits ein Arbeitsentgeltausfall von zehn Prozent bei zehn Prozent der Beschäftigten, damit eine Firma Kurzarbeitergeld für ihre Arbeitnehmer beantragen kann", macht Neufeld aufmerksam.
Quote in Amberg bei 2,9 Prozent
Knapp 1.660 Jobsuchende registrierte die Agentur für Arbeit im Dezember im Bezirk Amberg; knapp 40 mehr als im Vormonat. Ende 2020 waren fast 2.100 Menschen arbeitslos gemeldet gewesen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent. Im Dezember 2020 lag sie bei 3,6 Prozent, im Dezember 2019 bei drei Prozent. Stefanie Neufeld begründet den aktuellen Anstieg zum einen mit dem Auslaufen einiger befristeter Arbeitsverträge. Zum anderen meldeten sich verstärkt Saison-Arbeitslose, die im Winter nicht durchgehend ihrer Tätigkeit nachgehen könnten.
Andererseits bot die Wirtschaft im Dezember über die Agentur für Arbeit wieder mehr Stellen an als im November. Zwar lasse die Nachfrage im Gastgewerbe wegen Corona und der damit verbundenen 2G-Regel nach, aber gerade in den Heimen und für die häusliche Pflege sowie in den medizinischen Berufen allgemein werde laufend nach Personal gesucht. Dies gelte auch für den Bereich Erziehung und Unterricht sowie die Metallbearbeitung.
2,5 Prozent in Sulzbach-Rosenberg
Ein ähnliches Bild zeigt sich im Bezirk Sulzbach-Rosenberg. Rund 640 Arbeitslose führte die Agentur im Dezember in ihrer Statistik, knapp 20 mehr als im November. Ende 2020 waren rund 800 Menschen auf Jobsuche gewesen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 2,5 Prozent. Im Dezember 2020 hatte die Quote bei drei Prozent gelegen, im Dezember 2019 bei 2,4 Prozent.
Arbeitslosenzahl und -quote im Vergleich
- Stadt Amberg: 1.201 Arbeitslose / 5,1 Prozent im Dezember 2020; / 912 Arbeitslose / 3,8 Prozent im November 2021; 921 Arbeitslose / 3,9 Prozent im Dezember 2021
- Landkreis Amberg-Sulzbach: 1.678 Arbeitslose / 2,8 Prozent im Dezember 2020; 1.334 Arbeitslose / 2,2 Prozent im November 2021; 1.380 Arbeitslose / 2,3 Prozent im Dezember 2021
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