Amberg
07.03.2023 - 11:23 Uhr

Architekt Herbert Wanhoff auf der Spur der Geschichte von St. Sebastian Amberg

Als Architekt im Ruhestand Herbert Wanhoff vor sechs Jahren seinen Alterswohnsitz im Amberger Wallmenichhaus bezogen hatte, fing er an, auf seinen Spaziergängen die Gegend zu erkunden. Ein Objekt weckte sein Interesse ganz besonders.

Herbert Wanhoffs kirchliches Interesse wurde bereits in seiner Kindheit im Elternhaus geweckt, so ist sein Blick schnell auf die sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen St.-Sebastian-Kirche aufmerksam geworden. "Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Mein Vater war Lehrer in Ursulapoppenricht und hat in der Kirche auch Orgel gespielt. Für mich war es dann auch selbstverständlich als Ministrant den Altardienst dort zu übernehmen", erinnert sich der Architekt im Ruhestand. In seinem Alterswohnsitz im Wallmenichhaus berichtet er im Gespräch mit Oberpfalz-Medien, dass er mit 70 Jahren bei dem Kirchenmusiker von Hl. Dreifaltigkeit, Christian Farnbauer, noch Orgelunterricht genommen habe. Erleichternd sei dabei gewesen, dass er in jungen Jahren Unterricht im Klavierspielen genossen habe.

Nachdem sein Interesse an St. Sebastian geweckt war, versuchte er nach seinen Aussagen nach mehr über dieses sakrale Kleinod zu erfahren. Er erhoffte sich, Informationen zur Baugeschichte der Filialkirche von St. Georg zu finden, aber auch eine Beschreibung zur Ausstattung der Kirche. "Die Ausbeute meiner Suche war mager. Über St. Sebastian gibt es derzeit noch keinen Kirchenführer mit den Informationen zur Baugeschichte und zur Ausstattung, was mich anspornt, einen solchen zu verfassen", bemerkte Herbert Wanhoff im Gespräch. Zudem sei nach seinen Aussagen die Sebastianskirche den Ambergern gewiss keine Unbekannte. Alljährlich werde hier um den Gedenktag des Hl. Sebastian am 20. Januar eine Woche lang mit Andachten und Messen mit Beteiligung aller Amberger Pfarreien das Winterbergfest als Pendant zum Sommerbergfest auf dem Mariahilfberg gefeiert.

Unterlagen gesammelt

Seit rund fünf Jahren sammelt Herbert Wanhoff nun Informationen und Unterlagen über die Kirche St. Sebastian. Beste Unterstützung habe er stets bei der Direktorin des Staatsarchivs Amberg, Dr. Maria Rita Sagstetter erhalten. In den wenigen Unterlagen über St. Sebastian von Dr. Sixtus Lampl auf der Homepage der Pfarrei St. Georg und in der Festschrift der Pfarrei zu ihrem 900-jährigen Bestehen sei zu lesen, dass sie von einer sanften Anhöhe aus als kleines Pendant ihrer große Schwester auf dem hochragenden Mariahilfberg grüße. Eine steinerne Widmungstafel an der Kirche informiere, dass es eine Vorgängerkirche zur jetzigen 1710 erbauten Sebastianskirche gegeben habe. Die vorausgehende Pestkirche mit Friedhof stamme von 1473. Sie sei 1556 auf Geheiß von Kurfürst Ottheinrich ein Jahr später abgebrochen worden. Wanhoff: "Es heißt auch, die Steine der Kirche wären 1566 für die Errichtung der Friedhofsmauer bei Katharina zweckentfremdet worden."

 
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