Dr. Kasalirwe Paul ist der einzige Chirurg in einem Umkreis von 500 Kilometern in der Region Karamoja in Uganda. Mit rund 250 Mitarbeitern versorgt der „Arzt des Jahres 2020 in Uganda“ 1,2 Millionen Patienten jährlich. „Malaria, Hungersnot und Gewalt sind unsere größten Probleme“, erzählte er in der Praxis seines Mentors Michael Köllinger. Der Amberger Arzt flog mit seiner Ehefrau zu Beginn des Jahres nach Uganda. Mit im Gepäck reiste eine Überraschung für das St. Kizito Hospital Matany: Das Gerät zur Durchführung einer Endoskopie.
Dr. Paul operiert und behandelt Verletzte und Erkrankte seit einem Jahrzehnt ohne dieses in Deutschland wichtige Untensil zur Untersuchung und Diagnose. Für den Amberger Facharzt für Innere Medizin und Gastroenerologie stand es außer Frage, die Arbeit von Dr. Paul erleichtern zu wollen. „Sie müssen sich vorstellen, wie diese große Familie in einem der ärmsten Ländern ihren Mitmenschen ärztliche Versorgung bietet – nur durch Spenden finanziert.“
Kaum entbehrlich
Es verbindet Michael Köllinger und den Leiter des Krankenhauses, Bruder Günther Nährich, eine tiefe Freundschaft. Bedauernswert seien einerseits die Möglichkeiten; auf der anderen Seite sei es bewundernswert, wie motiviert und kreativ die Mittel, die zur Verfügung stehen, ausgeschöpft und eingesetzt werden.
Kaum entbehrlich, reiste Dr. Paul auf Einladung Köllingers zur Fortbildung in die Praxis in der Georgenstraße. „Was bringt mir ein teures Gerät, wenn wir die Möglichkeiten der Nutzung nicht wissen?“ Der junge Chirurg lachte. Außerdem könne er hier etwas zur Ruhe kommen. Er arbeitet nämlich immer. Gewaltausbrüche mit Schießereien zwischen Wandernomaden, Landwirten und Gangs seien an der Tagesordnung. „Wir haben hier eine sehr junge Bevölkerung. Unsere gesundheitlichen Probleme stammen in erster Linie durch Unterernährung und Malaria“, erzählt der Arzt aus Uganda.
Er wollte schon immer Arzt werden und seinen Mitmenschen helfen. Seine Berufung fand er bereits im Kindesalter. Trotzdem war es für die Armee Ugandas überraschend, dass Dr. Paul eine Stelle unter einfacheren Bedingungen und besserer Bezahlung selbstlos ablehnte. „Er weiß, dass ihn diese Menschen brauchen“, erzählte Michael Köllinger.
Auf Spenden angewiesen
Durch diesen Lehrgang erhofft sich Dr. Paul aus Uganda, mehr Patienten behandeln zu können. Er hospitierte außerdem noch in der Urologie bei Dr. Weiser im Klinikum St. Marien. Sein Wissen gibt er an die Mitarbeiter des St. Kizito Hospitals weiter.
Auch durch die Zulassung eines neuen Malaria-Impfstoffs erhofft sich der afrikanische Mediziner weniger Leid. Trotzdem bleibt er am Boden der Tatsachen, denn wie auch beim Impfstoff gegen das Coronavirus, ist die Klinik weiterhin auf Spenden dessen angewiesen. Die zukünftigen gemeinsamen Pläne von Michael Köllinger und dem jungen Chirurgen sind die Erweiterungen der chirurgischen Möglichkeiten, hieß es.
Hilfe durch Spenden
- Unterstützen kann man unter www.matanyhospital.org
- Oder mit einer Spende auf folgende Bankverbindung:
- Combori-Missionare, 73479 Ellwangen
- IBAN: DE66 6145 0050 0110 6170 15
- BIC: OASPDE6AXXX
- Verwendungszweck: Spende Bruder Günther - Endoskopy
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