Amberg
23.10.2025 - 09:31 Uhr

Barrierearmer Zugang zum Waldfriedhof in Raigering soll bald fertig werden

Der Waldfriedhof in Raigering wird barrierearm: Die SPD informiert mit dem Friedhofsamt über den neuen elektrischen Torzugang, der auch Rollstuhlfahrern das Betreten erleichtert. Ein wichtiges soziales Projekt für die Amberger Gemeinde.

Trifft sich die SPD auf dem Friedhof... – was sich wie ein Politikwitz anhört, war am Dienstag tatsächlich der Fall. Die SPD Amberg traf sich mit Bürgern in und um Raigering, um über den neuen barrierearmen Zugang zum Waldfriedhof zu informieren. Gemeinsam mit Bernd Müller vom Friedhofsamt erklärte Birgit Fruth, die Oberbürgermeisterkandidatin der SPD, den Bürgern, wie sie in Zukunft barrierearm in den Friedhof kommen können. Ziel sei es, nicht mehr wie bisher die Treppen nehmen zu müssen.

„Aufgrund des verbleibenden leichten Gefälles ist der neue Zugang nicht als barrierefrei, sondern als barrierearm zu deklarieren. Allerdings können jetzt auch Rollstuhlfahrer den Friedhof deutlich leichter betreten“, erklärte Bernd Müller. Neben dem alten Eingang werde die Mauer eingerissen und durch ein elektrisches Tor ersetzt. Die Mauer eigne sich perfekt, da man vom Parkplatz lediglich eine gerade, kleine Steigung zurücklegen müsse.

Um auch Rollstuhlfahrern einen Besuch ihrer verstorbenen Liebsten zu ermöglichen, sei das Tor per Knopfdruck zu öffnen. Der bisherige barrierefreie Eingang stehe nicht mehr zur Verfügung.

Verfügung. „Der bisherige barrierefreie Zugang, der schon 18 Jahre alt ist und unter heutigen Gesichtspunkten nicht mehr als barrierefrei einzuordnen ist, wird dann nur noch für Gemeindearbeiter oder Ähnliches zur Verfügung stehen. Selbst ich habe Probleme, das Tor zu öffnen – Menschen mit Beeinträchtigungen ist so etwas nicht zuzumuten“, sagte Bernd Müller.

Der bisherige Eingang werde dann versiegelt und begrünt. Auch Menschen ohne Einschränkungen sollen das elektrische Tor benutzen, da die Treppen in kurzen Zeitperioden immer wieder gewartet oder restauriert werden müssten. Um diese Kosten einzusparen, ist der barrierearme Zugang für alle Bürger vorgesehen, da die Sanierungen auf lange Sicht teurer wären als der Durchbruch.

Im Winter mit Zeitschaltuhr

Ab nächstem Jahr sei zudem eine Zeitschaltuhr geplant, damit niemand in den Wintermonaten auf einen nicht gestreuten Friedhof könne. Dies solle die Bevölkerung, insbesondere aber diejenigen mit Beeinträchtigungen, schützen.

Mit den Baumaßnahmen wird in der Woche von Allerheiligen begonnen. Sollte es zu keinen witterungsbedingten Arbeitsausfällen kommen, soll das Tor bis Weihnachten in Betrieb genommen werden.

„Wir freuen uns sehr, dass der Antrag so schnell in die Tat umgesetzt worden ist. Wir von der SPD haben den Antrag im Juli gestellt, und jetzt wird schon mit der Arbeit begonnen. Es gilt, ein großes Dankeschön an Herrn Müller auszusprechen, der dieses Projekt so schnell in die Tat umgesetzt hat“, sagte Birgit Fruth. Ihr sei es eine Herzensangelegenheit, den älteren und beeinträchtigten Menschen die Möglichkeit zu geben, risikoärmer ihre verstorbenen Liebsten zu besuchen.

„Wir Raigeringer sind sehr dankbar über diese Neuerung. Es wurde Zeit, dass etwas gemacht wird. Man wird nicht jünger, und die Treppen sind nicht mehr in der besten Verfassung. Eine solche Lösung hilft jedem weiter“, sagte Werner Mois.

Eine weitere Überraschung

Nach der Vorstellung des Plans zur Neugestaltung des Friedhofs berichtete Birgit Fruth von einer weiteren Verbesserung: „Da aus der Stadtteile-Million noch ein Betrag übrig war, haben wir beschlossen, Stühle für alle Friedhöfe in Amberg zu kaufen. Diese sollen Menschen mit Beeinträchtigungen, Schwangeren und allen, die sich bei Trauerfeiern setzen möchten, zur Verfügung gestellt werden. Man muss dies nur dem Bestatter mitteilen, dieser kann die Stühle dann bereitstellen.“

Die Ankunft der Stühle soll innerhalb der nächsten drei Wochen erfolgen. Aktuell gebe es noch Verhandlungen mit dem Lieferanten, allerdings seien diese bereits so weit vorangeschritten, dass die Stühle spätestens in drei bis vier Wochen bei den Friedhöfen sein sollten, so Bernd Müller vom Friedhofsamt Amberg.

 
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