Amberg
01.01.2024 - 14:37 Uhr

Bauern rollen mit Traktoren und über 100 Fahrzeugen durch Amberg-Sulzbach

Die Vereinigung Land schafft Verbindung rief Bauern zur Protestfahrt durch den Landkreis Amberg-Sulzbach und weit über 100 kamen, teils mit schweren Traktoren und anderen Fahrzeugen. Zwei Stunden lang machten sie (g)rollend ihrer Wut Luft.

Mit schweren Traktoren und anderen Fahrzeugen rollten weit über 100 Landwirte an zur Protestfahrt durch Teile des Landkreises. Sie machten damit ihrem Unmut über aktuelle und geplante politische Veränderungen in ihrer Branche Luft. Bild: Gerhard Franz
Mit schweren Traktoren und anderen Fahrzeugen rollten weit über 100 Landwirte an zur Protestfahrt durch Teile des Landkreises. Sie machten damit ihrem Unmut über aktuelle und geplante politische Veränderungen in ihrer Branche Luft.

Friedlich und ohne nennenswerte Behinderungen verlief am Samstagabend eine Protestrundfahrt mit weit über 100 Fahrzeugen, gut die Hälfte davon schwere Traktoren. Auf dem Amberger Dultplatz trafen sich die von der Vereinigung Land schafft Verbindung (LsV) aufgerufenen Landwirte, um dagegen zu demonstrieren, dass die Bundesregierung ihnen die Rückerstattung der Energiesteuer beim Agrardiesel in Höhe von 21,46 Cent pro Liter streichen will. Auch plane die Ampel, die Befreiung landwirtschaftlicher Maschinen von der Kfz-Steuer solle wegfallen, was dem Bundesfinanzminister jährlich Mehreinnahmen von rund eine Milliarde Euro einbringe, die deutschen Bauern dagegen deutlich mehr belastet, wie der Bayerische Bauernverband errechnet hat.

Weitere Kritikpunkte der Landwirte sind zu erwartende Mehrkosten, wenn Kraftfahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht mautpflichtig, Fahrtenschreiber für landwirtschaftliche Fahrzeuge Pflicht werden, in der Erntezeit Lenkzeiten nicht mehr überschritten werden dürften und es dadurch auch noch zu einem Mangel an Mitarbeitern komme, die Traktoren und Erntemaschinen bedienen dürfen. Diese Mehrbelastung werde wohl auf den Verbraucher umgelegt, so die Vereinigung LsV, die am Samstag auch klarstellte, dass eine "Flut von wenig durchdachten Verordnungen, unzuverlässigen Zusagen der Regierung in Berlin sowie realitätsfremde Gesetze die Kosten für die Bauern ins Unermessliche treiben".

Ausgaben für Energie, Wasser, Gebäude, Maschinen und Ersatzteile hätten sich enorm verteuert und die "aktuell unberechenbare Politik" erfordere zusätzliche Arbeitszeit und Investitionen, während die Zukunftsaussichten für die Bauern unkalkulierbar würden - um dem Ausdruck zu verleihen, hingen an vielen Ortsschildern alte Stiefel. Daniel Birner, der für die Protestrundfahrt verantwortlich zeichnete, unterstrich, „wir wollen den allgemeinen Straßenverkehr nicht behindern und eventuelle Staus vermeiden“. So reihte sich brav Traktor an Traktor, dazwischen auch Pkw, um in Polizeibegleitung vom Amberger Dultplatz nach Poppenricht und Sulzbach-Rosenberg bis Kauerhof und dann wieder zurück über die B 85 zum Dultplatz zu fahren, wo sich der Bauernprotest nach gut zwei Stunden schließlich auflöste.

 
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