Wer soll das bezahlen? Wer hat so viel Pinkepinke, wer hat so viel Geld - gerade als Student? Würde Schlagersänger Jupp Schmitz heute leben und studieren, würde er sein berühmtes Karnevalslied vielleicht umschreiben. Dann würde er nicht mehr über die Zeche im Wirtshaus singen, sondern über die Mieten im Wohnhaus.
Studenten im Jahr 2019 haben es nicht leicht. In vielen Hochschulstädten ist das Wohnen extrem teuer. Die Mieten sind explodiert. Kleine bezahlbare Wohnungen sind Mangelware. In Amberg und Weiden ist das anders.
Wie die OTH Amberg-Weiden mitteilt, sind die Mieten für Studentenbuden in den beiden Oberpfälzer Städten vergleichsweise günstig. In der Amberger Wohnanlage "Am Eisberg" liegen die Preise für Appartements laut OTH zwischen 231 und 291 Euro, in den Weidener Wohnanlagen "Fischerberg" und "Postkeller" zwischen 237 und 273 Euro. Die Größen der Zimmer: zwischen 17,7 und 21,5 Quadratmetern.
600 Euro für ein WG-Zimmer
In München zahlt man dagegen für ein WG-Zimmer durchaus 600 Euro. Das ist mehr als das Doppelte, was Studenten in der nördlichen Oberpfalz blechen müssen. München ist damit Spitzenreiter, was die durchschnittliche Miete für ein WG-Zimmer in Deutschland angeht. Das hat das Moses-Mendelsohn-Institut ermittelt. Auf München folgen Hamburg, Stuttgart und Frankfurt als Städte mit dem angespanntesten Wohnungsmarkt. Erlangen liegt auf Platz 18, Regensburg auf 19.
Das Studentenwerk Oberfranken, das für die OTH Amberg-Weiden zuständig ist, habe in den vergangenen Jahren viel Wohnraum geschaffen, sagt Josef Tost, Geschäftsführer des Studentenwerks Oberfranken, laut OTH-Mitteilung. "Das ermöglicht es, den Studierenden attraktiven Wohnraum sofort oder mit einer Wartezeit von lediglich einem Semester anbieten zu können", so Tost. Im Gegensatz zu den Großstädten gebe es deshalb auch für Studenten mit weniger Geld ausreichend Wohnheimplätze in Hochschulnähe.
Appell an die Bevölkerung
Auch Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) hat das Wohnungsproblem der Studenten erkannt. In einer Pressemeldung wendet er sich an die bayerische Bevölkerung: "Jedes Zimmer, das zu studentengerechten Konditionen angeboten wird, hilft." Wer geeigneten Wohnraum zur Verfügung stellen könne, unterstütze junge Menschen beim Start in einen wichtigen Lebensabschnitt. "Helfen Sie mit - und sei es auch nur für einen kurzen Zeitraum."
Wie das Wissenschaftsministerium mitteilt, wurden in Bayern seit 2007 etwa 355 Millionen Euro für den Neubau und die Sanierung von mehr als 12 000 Wohnheimplätzen bereitgestellt. Im vergangenen Jahr waren es 47,5 Millionen Euro, damit wurden 1400 Wohnheimplätze geschaffen. Aktuell befinden sich knapp 2000 öffentlich geförderte Plätze im Bau, weitere 2000 sind in Planung.
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