Biontech-Impfstoff reicht in Region Amberg-Sulzbach nicht für alle

Amberg
26.11.2021 - 17:06 Uhr

Die Verfügbarkeit des beliebten Impfstoffs Comirnaty der Firma Biontech ist seit einigen Tagen eingeschränkt. In den Impfzentren der Stadt Amberg und des Landkreises Amberg-Sulzbach gelten deshalb jetzt neue Regeln.

Der Impfstoff Comirnaty des Herstellers Biontech/Pfizer. Er muss in den Impfzentren der Region Amberg-Sulzbach erst einmal rationiert werden.

Das Impfzentrum Sulzbach-Rosenberg und die Impfstation Kennedyschule Amberg erhalten in der kommenden Woche zu wenig Biontech-Impfstoff, um allen Bürgern die Wahl des Impfstoffes zu ermöglichen. Das teilte BRK-Kreisgeschäftsführer Sebastian Schaller am Freitagnachmittag in einer Presseinformation mit. Erste Konsequenz: Der Impfstoff von Biontech wird bis auf Weiteres nur in Fällen eingesetzt, in denen es keine Alternativen gibt. Das betrifft vor allem Menschen, die noch keine 30 Jahre alt sind.

Der Leiter des BRK-Impfzentrums Sulzbach-Rosenberg, Martin Ströhl, ist laut der Pressemitteilung wenig begeistert: „Leider werden uns kommende Woche nur etwa 1000 Impfstoffdosen der Firma Biontech geliefert. Ab 1. Dezember führen wir aber täglich 800 Impfungen durch, deshalb müssen wir jetzt versuchen, die bestmögliche Lösung zu finden, bei der allen Bürgerinnen und Bürgern, die einen Impftermin vereinbart haben, bei uns auch ein geeignetes Impfangebot gemacht werden kann.“

30 ist die Grenze

Das Problem: Für Personen, die jünger als 30 Jahre alt sind, empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) seit 10. November nur noch den Impfstoff der Firma Biontech. Bisher konnten die Bürger im Impfzentrum zwischen den Impfstoffen von Biontech, Moderna und Johnson & Johnson wählen – da alle Impfstoffe in ausreichender Zahl vorrätig waren, stellte das nach Aussage Ströhls auch kein Problem dar.

Ohne Kurskorrektur würde der Biontech-Bestand aber im Lauf der kommenden Woche ausgehen und Bürger, die jünger als 30 sind, müssten dann trotz Termin ohne Impfung nach Hause gehen. Das will der BRK-Kreisverband Amberg-Sulzbach laut der Mitteilung verhindern, indem er den Biontech-Impfstoff ab sofort nur noch in folgenden Fällen verwendet:

1. Erstimpfungen von Personen unter 30 Jahren;

2. Zweitimpfungen von Personen, die als Erstimpfung Biontech-Impfstoff erhalten haben;

3. Auffrischimpfungen von Personen unter 30 Jahren.

Damit ist laut BRK sichergestellt, dass jedem Bürger, der einen Impftermin vereinbart hat, ein Impfangebot mit einem für ihn von der Stiko empfohlenen Impfstoff gemacht werden kann.

"Ethisch nicht vertretbar"

BRK-Kreisgeschäftsführer Sebastian Schaller erklärt seine Beweggründe: „Natürlich würden wir gerne jedem Bürger genau den Impfstoff geben, in den er das meiste Vertrauen setzt. Wenn wir aber heute eine 40-Jährige mit Biontech-Impfstoff statt mit Moderna impfen, obwohl für sie beide Impfstoffe infrage kämen, müssen wir morgen möglicherweise einen 25-Jährigen ohne Impfung nach Hause schicken. Ethisch wäre das nicht vertretbar. Mit dieser Lösung können wir sicherstellen, dass alle Bürger mit Impftermin auch geimpft werden können. Diejenigen Bürger ab 30 Jahren, die gerne mit Biontech geimpft worden wären, möchte ich um Verständnis bitten. Wenn für solche Bürger nur eine Impfung mit Biontech infrage kommt, kann ich sie nur bitten, ihren Impftermin zu stornieren und auf eine Verbesserung der Liefersituation zu hoffen. Meine Empfehlung lautet aber: Lassen Sie sich mit Moderna impfen oder auffrischen. Beide Impfstoffe setzen auf die gleiche Technologie und sind ähnlich wirksam. Eine Impfung zu verschieben, weil man statt Moderna lieber Biontech haben möchte, wäre irrational.“

OnetzPlus
Amberg19.11.2021

"Eine Impfung zu verschieben, weil man statt Moderna lieber Biontech haben möchte, wäre irrational."

BRK-Kreisgeschäftsführer Sebastian Schaller

BRK-Kreisgeschäftsführer Sebastian Schaller

 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Um diesen Artikel zu lesen benötigen sein ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.