Das Amberger Singen und Musizieren war das gesellschaftliche Groß-Ereignis zum Ausklang der Osterfeiertage im ACC. Unter dem Motto „Blech und frech“ hatten Kreisheimatpflegerin Martha Pruy und das Kulturreferat der Stadt Amberg in Zusammenarbeit mit den Oberpfälzer Volksmusikanten zur Brauchtumsveranstaltung eingeladen. Mitwirkende waren die Sulzbacher Blasmusik, die Zupfer-Moidln Waltraud und Renate mit ihrem musikalischen Begleiter Gerhard Reber, das Trio „Blecherne Sait´n“ und natürlich Florian Gröninger, der die launige Veranstaltung mit Herz und Seele moderierte.
Ob auf der Bühne mit seinen Bands DeSchoWieda und Grögötz Weißbier oder solo als Schnoderhüpfl-Sänger und Moderator bei verschiedenen Veranstaltungen hat er sich schon längst einen Namen gemacht. Bei den Hexen in Schmidmühlen und Amberg ist er der Hausmusikant, als Tubaspieler wird er am Muttertag, 14. Mai, bei den Brettl-Spitzen in Bayerischen Fernsehen zu sehen und zu hören sein.
Stolz auf Oberpfälzer Heimat
Bürgermeister Martin Preuß betonte den hohen Stellenwert, den die Kirchweihfeste im Jahreskreis als Träger von Kultur und Heimat einnehmen: „Wir können mit recht stolz auf unsere Oberpfälzer Heimat und die Auszeichnung als immaterielles Weltkulturerbe sein." Gefeiert wurde bei „Blech und frech“ auch eine Auszeichnung, die jetzt den Kirwan zuteil wurde. „Die Kirwan im Landkreis Amberg-Sulzbach sind in die Liste als Bayerisches Immaterielles Kulturerbe aufgenommen worden“, sagte Heimatpfleger Dieter Kohl unter dem Beifall mehrerer hundert Gäste im ACC.
Es ist amtlich: Der Antrag des Landratsamtes und von Dieter Kohl, dem Kreisheimatpfleger für Kirwa und Volkstanz, hatte Erfolg: die Kirwan, die in Amberg-Sulzbach in über 100 Orten gefeiert werden, sind offizielles bayerisches Kulturerbe. Besonders beachtenswert fand das Expertengremium, dass jeder Ort seine eigenen Bräuche rund um das Fest pflegt, aber alle Feste in der Vielfalt eine Gemeinschaft bilden. Bei „Blech und frech“ wurde den Gästen im ACC die Kirwa-Tradition von Birgit Sonntag anhand der Schul-Kirwa am Kirwamontag in Ammersricht und Dieter Kohl mit Brauchtumstänzen der kleinen und der großen Ammersrichter Kirchweihpaare zur passenden Musik der Sulzbacher Blasmusik gezeigt.
Dazu gesellte sich die Zupfer-Moidln Waltraud und Renate mit ihrem musikalischen Begleiter Gerhard Reber mit allerhand Schnoderhüpfeln und Erzählungen mit ihrem „Best off“ aus ihrer schon über 60-jährigen Bühnenerfahrung. Die Blecherne Sait´n standen mit ihrer ungewöhnlichen Instrumentenkombination mit Blech (Tuba) und Saiten (Zither und Gitarre) auf der ACC-Bühne. Franz Gericke an der Tuba, seine Frau Ingrid an der Zither und Sepp Donhauser an der Gitarre zeigten Ausschnitte aus ihrem schon vielfach ausgezeichneten Liedgut.
Etzelwanger und Dreher
Die Sulzbacher Blasmusik spielte mit ausgewählten, schriftfrei überlieferten Musikstücke mit akademischen Zwiefachen, wie den Etzelwanger, Schottisch, Landler und Drehern auf, um mutige Tanzpaare aufs Podium zu locken.
Nicht zuletzt erfuhren die Volksmusikfreunde von Kreisheimatpflegerin Martha Pruy viel Wissenswertes zur erneuerten Oberpfälzer Frauentracht. So wissen es jetzt alle, was es mit dem Adolf-Eichenseer-Ausschnitt auf sich hat und dass der Rock bis auf eine Maßkrug-Höhe über dem Boden reichen muss. Vorgestellt hat Martha Pruy dazu auch das Sulzbacher Mieder, die Schnaittenbacher Jacke, verschiedene Hochzeits- und die Kindertrachten, die Vilsecker und die Freudenberger Jacke und die Oberpfälzer Seidentracht als besonderen Blickfang.
























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