Amberg
10.01.2020 - 14:45 Uhr

Bumes peilt den OB-Sessel an

Mit neun Männern und acht Frauen bewerben sich die Grünen bei der Kommunalwahl am 15. März um Mandate im Stadtrat. Zum Listenführer und OB-Kandidat wählten die Delegierten erwartungsgemäß den Kreis- und Fraktionssprecher Hans-Jürgen Bumes.

von usc
Frauen und Männer halten sich aufgrund der Statuten der Grünen auf der Kandidatenliste für die Stadtratswahl die Waage. Spitzenkandidat ist wieder Hans-Jürgen Bumes (vorne, Zweiter von links mit grünem Hemd), der sich auch um das Amt des Oberbürgermeisters bewirbt. Bild: usc
Frauen und Männer halten sich aufgrund der Statuten der Grünen auf der Kandidatenliste für die Stadtratswahl die Waage. Spitzenkandidat ist wieder Hans-Jürgen Bumes (vorne, Zweiter von links mit grünem Hemd), der sich auch um das Amt des Oberbürgermeisters bewirbt.

Grüne Ideen wolle er auch im neuen Stadtrat voranbringen, gab Bumes bei der Listenaufstellung am Donnerstag bei Bruckmüller als Hauptziel seines Engagements vor. Dazu gehört weniger Flächenverbrauch, auf Sicht ein kostenloser Nahverkehr, eine Ausdünnung des Individualverkehrs in der Altstadt und ein besseres Radwegenetz - nicht zuletzt um den CO2-Ausstoß zu verringern.

Vor seiner einstimmigen Nominierung zum OB-Kandidaten umriss Bumes die Hauptanliegen seiner Partei. In der zu Ende gehenden Legislaturperiode hätten die Grünen im Stadtrat gemeinsam dafür gekämpft, Amberg voranzubringen. Sein Dank dafür galt seinen Mitstreitern Elke Winkel, Helmut Wilhelm und Klaus Ebenburger.

Um grüne Ideen der Nachhaltigkeit voranzubringen, bedürfe es in Amberg unter anderem einer merklichen Reduzierung des Flächenverbrauchs beim Gewerbe. Gleichzeitig sei der Geschosswohnungsbau zu forcieren. Hier kritisierte er Einzelhauslösungen für den Bergsteig, wo der Geschosswohnungsbau zu Hause war. Es bleibe abzuwarten, wie man das Gelände der ehemaligen Leopold-Kaserne für die Schaffung bezahlbaren Wohnraums nutzen könne. Das Areal wäre für verdichtete Bebauung geeignet.

40 Prozent der Gewerbeflächen seien Parkplätze. Besser wäre es, etwa das Industriegebiet Nord, wo schätzungsweise rund 4000 Menschen arbeiten, mit attraktiven Busangeboten anzubinden. Wenn das Gewerbegebiet West größer werde, müsse man entsprechend mit Busangeboten darauf reagieren. Und im übrigen sollte die Stadt ihren Grund verstärkt nur noch auf Erbpacht vergeben. Dadurch hätte man Zugriff bei Insolvenz.

Unbedingt notwendig hält Bumes eine intensivere Nutzung der öffentlichen Personennahverkehrs, da der CO2-Ausstoß zuletzt um 18 Prozent gestiegen sei. Ein Jahresticket für 365 Euro sei der richtige Weg. Trotzdem müsse man die kostenlose Busnutzung ins Auge fassen und das Busnetz kritisch überprüfen, das heißt, es erweitern und umstrukturieren. Die notwendige Ausdünnung der Altstadt beim Individualverkehr müsse man mit besserem Busangebot auffangen. Nur so bleibe die Innenstadt ein lebendiger Bereich. Hier kam die Forderung, den historischen Mauerring und den Stadtgraben attraktiver zu gestalten um ihn touristisch besser zu nutzen.

Ein wichtiges Anliegen der Grünen ist laut Bumes, ein leistungsfähigeres Radnetz für Amberg zu schaffen. Als Beispiel führte er die schlechte Anbindung des Berufsschulzentrums, der Dreifaltigkeitsschule und des GMG an. "Radler und Fußgänger haben Anspruch auf entsprechenden Platz", betonte Bumes. Deshalb stieß die Planung für die Schaffung weiterer Parkplätzen beim Ausbau der Bäumlstraße auf sein Unverständnis.

Bumes forderte einen weiteren Ausbau der regenerativen Energie. "Auch in der Altstadt lassen sich PV-Anlagen errichten", sagte er. Man müsse ebenso die wachsende Bedeutung von E-Mobilität bedenken. Dazu sei es notwendig, an den Ladestationen eine höhere Spannung anzubieten.

Die Kandidatenliste:

1. Hans-Jürgen Bumes, 2. Elke Winkel, 3. Claudia Ried, 4. Helmut Wilhelm, 5. Ina Schleicher. 6. Klaus Ebenburger, 7. Simone Maas, 8. Dieter Freitag, 9. Susanne Bumes, 10. Michl Ullmann, 11. Rene Hörl, 12. Regina Hartmann, 13. Daniel Piater, 14. Andrea Gresch, 15. Reinhard Walter, 16. Karin Borst, 17. Gerhard Schleicher. (usc)

Zufrieden mit Wende beim Bürgerspital-Areal:

Rückblickend würdigte Hans-Jürgen Bumes den erfolgreichen Widerstand, den seine Fraktion, namentlich auch Helmut Wilhelm, gegen den Forum-Abriss und damit zu den Plänen von CSU und SPD geleistet habe. Bumes würdigte die Pläne des Neubesitzers in Sachen Umnutzung des Areals. Ein Erfolg sei auch, dass es keine öffentliche Tiefgarage auf dem Bürgerspital-Areal und damit keine Tiefgaragenzufahrt von der Bahnhofstraße aus geben werde. „Gut, dass nur eine Quartiersgarage entsteht“, sagte Bumes. Die Zufahrt dazu sollte auf alle Fälle von der Ziegelgasse bei der Wirtschaftsschule und nicht von der Kasernstraße aus erfolgen. Der OB-Kandidat der Grünen bedauerte, dass sich die Dokumentation der historischen Funden im Bürgerspital-Areal verzögere.

Bei der abschließenden Aufstellung der Kandidatenliste wurden die ersten acht Plätze einzeln vergeben. Für die Plätze 9 bis 17 gab es eine Blockabstimmung, wobei sich die vorgeschlagene Reihung etwas leicht veränderte. Die Grünen werden nach Auskunft von Bumes ihren Wahlkampf mit einem Infostand am 21. Januar eröffnen. Unterstützung habe ihm Landtagsabgeordneter Jürgen Mistol zugesagt, der an der Nominierungsversammlung wegen Erkrankung nicht teilnehmen konnte.

 
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