Amberg
08.03.2020 - 11:49 Uhr

A cappella im Doppelpack: SunnySongdays singen mit Vox Aeterna im Musikomm

Die einen debütierten in einer Höhle, die anderen sangen schon in der Schule zusammen. Mit den SunnySongdays und Vox Aeterna gibt es zwei bekannte A-cappella-Gruppen in Amberg. Am 18. April treten sie im Musikomm erstmals gemeinsam auf.

Die SunnySongdays stehen seit elf Jahren als A-cappella-Ensemble auf den Bühnen der Region. Bild: Michael Golinski
Die SunnySongdays stehen seit elf Jahren als A-cappella-Ensemble auf den Bühnen der Region.

Die Erfolgsgeschichte der SunnySongdays begann überhaupt nicht sonnig, sondern düster, feucht, vielleicht sogar ein bisschen modrig. Der erste Auftritt der A-cappella-Band vor Publikum fand nämlich in einer Höhle statt, in der Osterhöhle bei Sulzbach-Rosenberg. Zwölf Sängerinnen und Sänger gaben an einem Ostersonntag vor elf Jahren mit Stirnlampen ausgestattet ihre Lieder zum Besten. Die Resonanz war nicht nur wegen der Felswände groß. Für Andreas Prechtl, Gründungsmitglied der Gruppe, kam das damals überraschend. "Wir hatten eigentlich nie vor, auf die Bühne zu gehen", erinnert er sich. "Zusammen musizieren, ein bisschen Spaß haben", das sei alles gewesen. Dass ihr Gesang, ganz ohne instrumentale Begleitung, gleich so gut ankomme, damit hatte er nicht gerechnet.

Wir hatten eigentlich nie vor, zusammen auf die Bühne zu gehen.

Andreas Prechtl, Gründungsmitglied der SunnySongdays

Zusammen mit der jüngeren A-cappella-Band Vox Aeterna treten die SunnySongdays am 18. April im Musikomm auf. Ein Zufall ist es keineswegs, dass die beiden Amberger Vokal-Ensembles zueinander gefunden haben. Zwei Söhne der "Sunnys" sind bei Vox Aeterna dabei, eine Gruppe, die zum Großteil aus ehemaligen Schülern des Max-Reger-Gymnasiums besteht. Auf einer Geburtstagsfeier, bei der beide Bands auftraten, vereinbarten sie vergangenes Jahr ein gemeinsames Konzert: die lange A-cappella-Nacht. Ein klares Konzept für den Abend gibt es noch nicht, Fest steht nur, dass sich die Ensembles mit ihren einstudierten Liedern abwechseln werden und am Ende gemeinsam singen wollen. Auch mit "ein paar Überraschungen" sei laut Prechtl zu rechnen.

Drei musikalische Ehepaare

Um zu verstehen, was das Besondere an den "Sunnys" ist, muss man noch einmal in deren Anfangstage zurückgehen. Drei Ehepaare waren sie. Und Nachbarn. Zaun an Zaun. Was sie außerdem verband, war die Leidenschaft für Musik und Singen. "Einfach mal ausprobieren" lautete ihr Motto. Prechtl entstammt einer Musikerfamilie. Sein Vater war Musiklehrer. Er selbst ist Förderlehrer, natürlich auch für musische Fächer. Mitglied in einer Band ist er auch. Eigentlich ist er ein Rocker, durch und durch. Warum also singt er in einem reinen A-cappella-Ensemble? "Manchmal fehlen mir auch die Instrumente, das Schlagzeug, die Gitarre", gibt er zu und lacht.

Nach den ersten experimentellen Live-Auftritten - nicht nur in Höhlen, sondern auch im Amberger Café Zentral - habe es eine Flut an Anfragen gegeben. Mit der Entscheidung, auf ein Gesangs-Ensemble zu setzen, hatten die Zwölf eine Nische ausgemacht, die bislang in Amberg unbesetzt war. "Es gibt viele Gemeindechöre, aber vor uns hat niemand in Amberg Rock- und Pop-Songs a cappella angeboten", erklärt Prechtl den Erfolg seiner Gruppe. Rasch hatten sich noch sechs weitere Mitglieder gefunden. Zwar hat sich die Besetzung der "Sunnys" über die Jahre verändert, die Zahl zwölf ist dagegen konstant geblieben. Drei Sänger für jede Stimmlage. Sechs Frauen, sechs Männer.

"Ein pures Erlebnis"

Professionelle Musiker sind bei den SunnySongdays nicht dabei. Und auch nach Noten singen die Wenigsten. Das ist aber auch gar nicht ihr Anspruch: "Wir sind ein lustiger Haufen und wollen mit unserer Musik gute Laune verbreiten" so Prechtl, Nicht mehr, nicht weniger. "Uns muss man live erleben", auf CD gibt es ihre Lieder nicht zu hören. Meistens tragen sie englischsprachige Stücke aus der Rock 'n' Roll-Ära des 20, Jahrhunderts vor. Auch an die ganz Großen der Musikgeschichte trauen sie sich heran: die Beatles, Queen oder ABBA. Wenn einmal ein Ton nicht sitzt? Kein Problem. "Wir bieten ein pures Erlebnis. Außer einer Stimmgabel kommen wir komplett ohne Technik aus", sagt Prechtl.

Viele Fans haben die "Sunnys" auf Umwegen gewonnen. Oft schon sei es passiert, dass Paare zu einem Auftritt kamen, bei denen klar ist: "Sie hat ihn mitgeschleppt. Das kann man schon am Gesicht des Ehemannes erkennen", erzählt Prechtl. Am Ende dagegen seien die Männer meistens selber begeistert. Dann kämen Reaktionen wie: "Ich hätte nie gedacht, dass das so viel Spaß macht." Prechtl rät deshalb: Einfach mal ausprobieren. Wenn es den Zuhörern gefällt, umso besser. Das hat schon in der Gründungszeit der Gruppe ausgezeichnet funktioniert.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.