Das Klinikum St. Marien Amberg und die Karlsuniversität Pilsen arbeiten seit 2024 zusammen, um deutschen Medizinstudenten der tschechischen Universität den Einstieg in den hiesigen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Studenten der Universität Pilsen können Berufspraxis in der Oberpfalz sammeln, indem sie Teile ihrer praktischen Ausbildung in Amberg absolvieren.
Knapp 8 Prozent der deutschen Medizinstudenten müssen den Traum vom Medizinstudium in Deutschland laut dem Centrum für Hochschulentwicklung noch vor dem Studienstart aufgeben. Gründe sind unter anderem die hohen Ansprüche, die deutsche Universitäten an den Notendurchschnitt der Abiturienten haben.
Praxiserfahrung dank Kooperation
Bis zu ein Jahr können die Pilsener Medizinstudenten im 6. Ausbildungsjahr am Klinikum Amberg verbringen. Auch während der praktischen Phase im 5. Studienjahr sollen angehende Ärzte bald knapp 2 Monate lang in Amberg arbeiten dürfen. Ein finales Treffen zwischen Amberg und Pilsen soll es dazu im März diesen Jahres geben, teilt der ärztliche Direktor des Klinikums, Dr. Hollnberger, mit. "Wir gehen davon aus, das wir dann bis zu acht Studenten gleichzeitig über mehrere Monate bei uns haben werden", erklärt Hollnberger.
Bewerben können sich Medizinstudenten für die Zeit in Amberg online. "Hier arbeiten wir sehr eng mit Futuredoctor zusammen, die Pilsen und uns eine Landing-Page für die Bewerbung bereit stellt", erklärt Hollnberger. Die Mission der Firma Futuredoctor, wie auf ihrer Website beschreibt, ist es, angehende Medizinstudenten auf ihrem Weg ins Berufsleben zu unterstützen. Auch die Unterstützung deutscher Studenten im Ausland ist Teil dieser Mission, weshalb sich die Firma für die Kooperation zwischen Amberg und Pilsen eingesetzt hat.
Auch Klinikum profitiert
Unterschiede zwischen der Ausbildung junger Ärzte gibt es zwar zwischen Tschechien und Deutschland laut Hollnberger nicht, dennoch wird deutschen Studenten durch Teilnahme an der Kooperation der Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt laut ihm definitiv erleichtert. "Man wird ja systematisch wieder an das deutsche Gesundheitswesen herangeführt", sagt er.
Aber nicht nur für die Studierenden ist die Zusammenarbeit hilfreich. Auch das Klinikum Amberg profitiert vom Einsatz der Nachwuchsärzte. Ein Ziel der Initiative ist es laut einer Pressemitteilung des Klinikums nämlich, Nachwuchs für die Region zu gewinnen. Als Schwerpunktversorger verfügt das Klinikum in den meisten Fachabteilung über die volle Weiterbildungsbefugnis. Das Klinikum St. Marien Amberg kann deshalb laut Hollnberger vor allem durch Fortbildungsmöglichkeiten interessant für angehende Ärzte sein. Das Klinikum hofft dadurch langfristig junge Ärzte für die Region begeistern zu können. In der ärztlichen Personalentwicklung ist die Kooperation mit Pilsen laut Aussagen des Klinikums ein fester Bestandteil.
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