Den Begriff Schüleraustausch kennt man – „Ja, schon einmal davon gehört, meine Cousine macht sowas“ – wird man zu hören bekommen, heißt es in einer Pressemeldung der Luitpold-Mittelschule Amberg. Und weiter: "Dass eine Mittelschule an einem Austausch teilnimmt, ist in unserer Umgebung nicht alltäglich, dass dieser auch noch mit einer polnischen Schule stattfindet, ist fast schon exotisch." Ausgewählte Schüler der Klassen 7M und 8M durften in den Genuss kommen, Schüler aus Ostrowiec Świętokrzyski online kennenzulernen. Nun wollen sich beide Gruppen nach Möglichkeit auch persönlich begegnen. Die Initiative kam von Lehrerin Isabella Geiger, die selbst Polnisch spricht, heißt es.
Ende November 2021 erschien in der Amberger Zeitung ein Artikel, der über ein bevorstehendes Kontaktseminar des Deutsch-Polnischen-Jugendwerkes informierte. An drei Nachmittagen im Januar sollten deutsche Lehrkräfte eine Partnerschule in Polen finden können. Dies gelang tatsächlich Isabella Geiger von der Luitpold-Mittelschule. Ihre Kontaktperson war Beata Brzeznicka von der Gesamtschule Nr. 3 in Ostrowiec Świętokrzyski. So nahmen die Vorbereitungen ihren Lauf. Im Mai war es nun so weit. Nach einigen Vorbereitungstreffen waren auch die 17 Schüler der Klassen 7M und 8M unter der Leitung von Isabella Geiger sowie die 16 Schüler der Partnerschule – betreut von Beata Brzeźnicka und Anna Pronobis – für den Austausch gerüstet und beherrschten sowohl die Technik als auch die Onlinewerkzeuge.
Das Programm erstreckte sich über fünf Tage zu je zwei Stunden unter dem Motto „Bei dir, bei mir, bei uns“. Die Schüler der Partnerschulen lernten sich in dieser Zeit kennen, beteiligten sich an Übungen, die das Thema Vielfalt thematisierten. Sogar an Christi Himmelfahrt gab es Programm, da dieser Tag in Polen kein Feiertag ist. Damit der Tag aber auch zu etwas Besonderem wurde, trafen sich beide Gruppen im Freien und präsentierten sich gegenseitig via Internet, wie sie einen Feiertag oder ihre Freizeit verbringen. Hierfür trafen sich die Amberger Schüler beim Picknick auf dem vom Jugendzentrum Klärwerk zur Verfügung gestellten Gelände und in den dazugehörigen Räumen. Die polnischen Schüler grillten im Kleingarten einer der betreuenden Lehrerinnen.
In den kommenden Tagen und Wochen werden alle drei Lehrkräfte weiterhin den intensiven Austausch in den abendlichen Videokonferenzen fortsetzen, denn nun soll auch eine persönliche Begegnung stattfinden, heißt es. Geiger: "Bedingt durch unterschiedliche Schulsysteme, Ferienregelungen, Prüfungstermine und momentan hohe Preise ist eine Planung äußerst schwierig. Auch und besonders die Finanzierung muss noch geregelt werden. Hier erhoffen sich die Schulen eine Förderung durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk wie bereits für den virtuellen Austausch geschehen."
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