Die Amberger Benjamin List, Dominik Lenz und Sebastian Apfel werden am Sonntag, 20. September, in den Flieger nach Griechenland steigen und dort mit einem gemieteten Kleinbus nach Lesbos aufbrechen. Ihr Ziel ist schnelle und unbürokratische Hilfe dort zu leisten, wo sie gerade am dringendsten gebraucht wird. Gemeinsam mit Manuel Kraus, der von Deutschland aus unterstützend koordinieren wird, gaben sie Oberpfalz-Medien ein Interview.
ONETZ: Warum haben Sie sich dafür entschieden, nach Griechenland zu reisen?
Dominik Lenz: Lesbos hatten wir schon länger auf dem Schirm. Durch den Brand ist alles um zehn Ecken schlimmer geworden. Deshalb wollten wir jetzt direkt helfen.
ONETZ: Wie haben Sie sich vorbereitet?
Sebastian Apfel: Unser ursprünglicher Plan war, mit dem Sprinter runterzufahren. Wir haben abgewägt, ob das sinnvoll ist, welche Waren gebraucht werden, sind aber schnell zu der Erkenntnis gekommen, dass wir unter zwei Tage wahrscheinlich nicht runterkommen, weil aktuell durch Corona die Reise über Grenzen problematisch ist. Wir haben verschiedene Kontakte geknüpft, zum Beispiel zur Familie Jordan, die in Lesbos Öl produziert und sich dort seit 2012 engagiert. Innerhalb fünf Minuten hatte ich den Firmenchef am Telefon, er erzählte mir wie es vor Ort abläuft und dass beispielsweise Hilfsgüter vor Ort nicht ankommen.
ONETZ: Haben Sie noch mehr Kontakte?
Dominik Lenz: Ja, wir wollten uns breiter aufstellen und mehrere Seiten kennenlernen. Wir haben deshalb Kontakt zu einer Fotografin aufgenommen, die einen guten Überblick hat, weil sie mit mehreren Organisationen vor Ort zusammenarbeitet.
ONETZ: Was wollen Sie vor Ort machen?
Dominik Lenz: Das ist zweigeteilt. Zum einen wurden dort über unsere Kontakte bereits Lebensmittelbestellungen in Auftrag gegeben, damit wir sie am Montag in Empfang nehmen und direkt verteilen können. Parallel dazu wollen wir uns ein Bild davon machen, welche Organisationen vor Ort unserer Meinung nach eine gute Sache machen, um sie dann im Nachgang finanziell zu unterstützen.
ONETZ: Das heißt, das Engagement geht nach der Reise weiter?
Benjamin List: Ja, uns ist es ganz wichtig, uns jetzt ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Wir wollen wissen, wenn wir Spenden im Nachgang überweisen, dass diese bei den richtigen ankommen. Die Spenden, die bis Sonntag noch eingehen, nehmen wir gleich mit. Alles andere wird gezielt an die Organisationen oder Menschen verteilt, die dort helfen und die Gelder sinnvoll einsetzen.
ONETZ: Welche Ziele verfolgen Sie mit der Aktion?
Manuel Kraus: Uns geht es nicht darum, die Flüchtlingskrise zu lösen. Die Leute da unten sind gerade extrem in Not und wir wollen ihnen helfen, nur darum geht es. Es geht nur um die Menschlichkeit, es geht nur darum, dort hinzugehen, wo man unbürokratisch und schnell helfen kann.
Spenden für #moria
Wer über Round Table 235 Amberg-Sulzbach den Menschen in Moria helfen will, kann dies per Überweisung an Förderkreis Round Table 235 Amberg-Sulzbach e.V., IBAN: DE 84 7525 0000 0021 3833 10, oder alternativ via PayPal an mail[at]rt235[dot]de mit der Info #moria tun. Die Flüge der drei Amberger werden übrigens von der Dachorganisation Round Table Deutschland gesponsert. Am Dienstag, 22. September, treten sie ihre Rückreise an und werden Oberpfalz-Medien von ihren Eindrücken berichten.
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