Nur sein Geständnis rettete einen 29-jährigen Amberger vor einer weitaus höheren Haftstrafe. Für den von ihm zugegebenen Drogenhandel im großen Stil muss der junge Mann sechseinhalb Jahre hinter Gitter. Allerdings darf er nach 15-monatigem Gefängnisaufenthalt in eine Rauschgiftentzugstherapie wechseln.
In dem Verfahren ging es um Leute, die 2018 und 2019 teilweise bis aus Spanien und Holland kamen, um den 29-Jährigen mit - wie es in der Anklageschrift stand - 13 Kilo Marihuana, jeweils zwei Kilo Amphetamin, Kokain und Haschisch sowie einem Kilo Ecstasy zu beliefern. In dem Prozess wurden aber auch Männer aus Deutschland und Tschechien genannt, die nach Amberg reisten, um heiße Ware in Empfang zu nehmen. Treffpunkte waren oft Supermarktparkplätze, aber auch die Wohnung des 29-Jährigen wurde als Umschlagplatz identifiziert.
Gegen einen der Großabnehmer (25) wird gegenwärtig vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth verhandelt. Ein anderer sitzt in tschechischer U-Haft.
Der Mann sollte von Amberg aus 400 Gramm Kokain ins Nachbarland bringen, deponierte den Beutel zunächst für zwei Monate im Kühlschrank seiner Oma und wurde später von tschechischen Kriminalbeamten bei der Übergabe in seinem Heimatland geschnappt.
Nun hätte er als Zeuge bei einer vorher von den Justizbehörden grenzüberschreitend verabredeten Videokonferenz vernommen werden sollen. Doch dies erübrigte sich nach dem Geständnis, das sein Amberger Geschäftspartner abgelegt hatte. Der Tscheche gilt als einer der Drahtzieher in dem kriminellen Gefüge.
Im Prozessverlauf hatte der 29-Jährige einzelne Mengen der in den zwölf Anklagepunkten genannten Drogendeals relativiert. Diese Angaben glaubte ihm die Erste Strafkammer des Landgerichts. Sie errechnete daraus einen Betrag von 90 114 Euro, den der Mann zu zahlen hat, wenn er später einmal zu Geld kommen sollte.











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