Der Notruf des Sozialdienst katholischer Frauen ist eine wichtige Anlaufstelle für Frauen, Kinder und Familien: Dies zeigen die langjährigen Erfahrungen des hauptamtlichen Notrufteams mit Julia Möbus und Marianne Neugirg. Es geht um Hilfe in einer Krise und Unterstützung bei der Bewältigung erlebter Gewalt sowie die Unterbringung im Frauenhaus des SkF. Da die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen die 24-stündige Rufbereitschaft nicht alleine leisten können, suchen sie Ehrenamtliche, die sie bei diesem Dienst unterstützen.
Die Rufbereitschaft erfordert einen Einsatz unter der Woche, zwischen 17 Uhr abends und 8 Uhr morgens sowie an Wochenenden und Feiertagen. Rund zweimal im Monat haben die Ehrenamtlichen Nachtdienst. Wochenenddienst müssen sie nur alle zwei bis drei Monate übernehmen. Julia Möbus erklärt, dass der Notruf nach Dienstende der Hauptamtlichen auf Ehrenamtliche umgeleitet werde, die dann erreichbar sein müssen. Aber: „Bei der Rufbereitschaft muss man nicht ständig vor dem Telefon sitzen und warten, ob jemand anruft.“
Wichtig: Zuhören können
Die Frauen, die die Rufbereitschaft übernehmen, müssten bestimmte Voraussetzungen mitbringen, sagt Maianne Neugirg: „Sie müssen aus einem stabilen Umfeld kommen und zuhören können. Sie müssen ein ehrliches Interesse am und Empathie für den Hilfesuchenden haben. Flexibilität und psychische Belastbarkeit sind ebenfalls nötig, denn die Anliegen der Anruferinnen sind breit gefächert“, weiß Julia Möbus. Der Notruf ist eine Anlaufstelle für Frauen und Mädchen und für das neue Kinder-, Frauen- und Familien-Zentrum. Hier melden sich Frauen, die in Gewaltbeziehungen leben, Opfer sexueller Gewalt oder als Kind Opfer sexuellen Missbrauchs geworden sind. Die Anruferinnen suchen laut Neugirg Schutz und Zuflucht, wollen eine Misshandlungsbeziehung beenden und ihr Leben neu gestalten, brauchen dazu aber Unterstützung – etwa beim Gang zu Ämtern, zum Anwalt sowie im akuten Notfall zur Polizei. „Aus diesem Grund benötigten die betroffenen Frauen dringend Ansprechpartner, die für sie da sind, ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Probleme haben, sie verstehen, mit ihnen neue Handlungsmöglichkeiten überlegen und auch Unterkunft in den Frauenschutzwohnung des SkF vermitteln“, betont Neugirg.
Julia Möbus weiß, dass dieser Dienst eine sehr erfüllende Aufgabe sein kann: „Im Team der Ehrenamtlichen befinden sich lebenserfahrene Frauen im Rentenalter, die eine nützliche und sinnvolle Aufgabe leisten, weil sie anderen Frauen helfen, indem sie ihnen zuhören und sie unterstützen, ihre Situation zu ändern. Die Anbindung der Ehrenamtlichen an die SkF-Familie, die die Nutzung des gesamten Angebots der Einrichtung und den Austausch mit den Hauptamtlichen beinhaltet, kommt sehr gut an. Einen besonderen Reiz hat die Rufbereitschaft, weil sie von zu Hause aus erledigt werden kann und man diesen Dienst sehr flexibel und individuell gestalten kann." Dies sei deshalb auch für Mütter in Elternzeit interessant. Eine große Bereicherung für den Notruf sind Frauen, die selbst Gewalt erlebt und Hilfe erfahren haben. Sie können mit ihren Erfahrungen wertvolle Hilfe leisten.
Schulungen für neue Kräfte
Der Notruf des SkF ist unter der Nummer 09621/2 22 00 erreichbar. Die telefonische Beratung ist kostenlos und anonym. Alle Mitarbeiter im Haupt- und im Ehrenamt unterliegen der Schweigepflicht. Die Frauen, die ehrenamtlich die Rufbereitschaft übernehmen, werden nicht ins kalte Wasser geworfen. Der SkF bietet im September eine Schulung mit sechs Terminen (jeweils 15 bis 17 Uhr) im neuen Kinder-, Frauen- und Familien-Zentrum an: 8. September Vorstellung, Gesprächsführung, Einführung in den Leitfaden; 13. September „Häusliche Gewalt“; 15. September „Sexualisierte Gewalt“; 20.September „Rund ums Frauenhaus“; 22.September „Donum Vitae“ und 26. September „Psychohygiene“. Anmeldung unter 09621/48720 oder per E-Mail (notruf[at]skf-amberg[dot]de).













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