Nicht alltägliche Post erhielten im Oktober zwei Soldaten aus dem Stab des Logistikbataillons 472 in der Kümmersbrucker Schweppermannkaserne. Das an sie adressierte Schreiben der bayerischen Staatskanzlei hatte folgenden Inhalt: „Der Bayerische Ministerpräsident beehrt sich, zu einer Feierstunde aus Anlass der Verleihung des Ehrenzeichens des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Auslandseinsatz einzuladen“. Jährlich erhalten bis zu 75 Soldatinnen und Soldaten aus bayerischen Bundeswehrstandorten diese Auszeichnung aus den Händen des Ministerpräsidenten.
In Anwesenheit von zahlreichen Generälen und Ehrengästen bekamen nun auch Oberstabsfeldwebel Andreas Otterbein und Oberstleutnant Holger Backhaus aus Kümmersbruck den Orden und die Urkunde überreicht. Für den kurzfristig verhinderten Ministerpräsidenten Markus Söder übernahm das im Münchner Prinz-Carl-Palais Florian Herrmann, der Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien.
Oberstabsfeldwebel Otterbein hatte an fast 1000 Tagen seine Auslandseinsätze in Mazedonien, Kosovo, Bosnien und Herzegowina sowie viermal in Afghanistan abgeleistet. Seine Hauptaufgaben lagen sowohl in der Versorgung des Einsatzverbandes als auch in der Betreuung der Hard- und Software innerhalb des logistischen Systems.
Oberstleutnant Backhaus verbrachte 550 Einsatztage im Kosovo, mehrmals in Afghanistan und zuletzt in Mali. Er fungierte unter anderem als Leiter der logistischen Einsatzzentrale im Einsatzland.
Staatsminister Herrmann sagte in seiner Laudatio vor 19 weiteren ausgezeichneten Soldatinnen und Soldaten anerkennend: „Sie haben sich weit über das normale Maß hinaus persönlich bereit erklärt, Verantwortung zu übernehmen, Strapazen auf sich zu nehmen und sich in Krisenregionen in der Welt für Frieden und Sicherheit einzusetzen. Sie haben Einsätze geleistet im Brennpunkt ethnischer, religiöser und sozialer Konflikte.“
Er ging auch auf die besondere psychische Belastung, die Trennung von der Familie über einen längeren Zeitraum, ein. Die beiden Kümmersbrucker Soldaten waren mehrmals über Weihnachten und Neujahr von ihren Familien mit kleinen Kindern getrennt. In den ersten Einsätzen war der Kontakt hauptsächlich auf das Briefe schreiben beschränkt.
Der Minister führte weiter aus: „Die Einsätze sind körperlich und seelisch belastend, und deshalb sind Sie echte Vorbilder an Pflichtbewusstsein und Verantwortungsbereitschaft. Mit dem, was Sie tun, sind Sie Gesichter Deutschlands vor Ort und auch dafür gebührt Ihnen Dank.“ Bessere Vorbilder könnten sich Deutschland und Bayern nicht wünschen, so Herrmann. „Wir sind stolz auf unsere Soldatinnen und Soldaten.“
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