Sie gab zu, dass es ihr vor Publikum schwerfällt, locker und nicht atemlos zu sprechen. Zu Gast war sie im Luftmuseum, dem besten aller Orte, um ihr Buch "Atmen" vorzustellen und daraus zu lesen.
Die Journalistin aus Berlin hat Wissen über "die einfachste Sache der Welt" zusammengetragen und gibt dieses nicht nur durch Kostproben aus ihrem Werk sondern auch durch frei erzählte Episoden weiter. So war sie beim Luftholen von Babys während der Geburt dabei und durfte erfahren, wie unterschiedlich die Menschen ihren ersten Schnaufer ausführen. Aber auch ihren letzten, wozu sie sich auf eine Palliativstation begeben hat.
Mit einem Guru meditierte sie, ging zu einem Kurs im Wetttauchen und besuchte ein Biathlon-Camp von Olympiasieger Fritz Fischer. Und sie erzählte, wie sie bei einer Lungenoperation anwesend war. Den Anblick des zarten lebenden Organs, das pro Tag 20 000 Mal mit der Versorgung von Sauerstoff und - noch wichtiger - dem Ausstoß von Kohlendioxid beschäftigt ist, schilderte sie ehrfürchtig.
Mit Selbstironie schilderte die Autorin ihre Versuche, Spitzensportlern in Sachen bewusster Atmung nachzueifern und machte Lust auf die Lektüre. Ihr eigenes Leben hat sich geändert, seitdem sie Luftholen nicht nur geschehen lässt, sondern sich täglich eine halbe Stunde gönnt, um sich darauf zu konzentrieren. Denn: "Atmen und die Seele sind schwer zu trennen."
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