13 Persönlichkeiten aus der Stadt und dem Landkreis haben sich am Dienstagabend im Kaminzimmer der Brauereigaststätte Schloderer eingefunden, um den Verein aus der Taufe zu heben, der die Trägerschaft für das Bildungszentrum für religiöse Toleranz übernehmen soll - ein Vorhaben, das in den vergangenen Wochen und Monaten besonders Rabbiner Elias Dray vorangetrieben hat.
Ihm geht es darum, im interreligiösen Dialog Vorurteile abzubauen, gegen Ausgrenzung und Rassismus anzukämpfen und die Demokratie zu fördern. "Vereinszweck ist die Förderung gesellschaftlicher und religiöser Toleranz und die Stärkung der Demokratie mittels des Aufbaus und Betriebs eines Bildungs- und Präventionszentrums", heißt es in der Satzung.
Läuft alles nach Plan, könnten in den Räumen der Israelitischen Kultusgemeinde in der Salzgasse künftig Workshops zu Themen wie Antisemitismus, Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit, Rassismus, Gefahren von Rechts- und Linksextremismus oder Auswirkungen von religiösem Fanatismus stattfinden. "Gleichzeitig steht die Schulung wichtiger demokratischer und zwischenmenschlicher Werte im Mittelpunkt", erklärte Dray, der die Gründungsversammlung leitete.
Seine wichtigste Aufgabe war es, die Wahl der ersten Vorstandschaft über die Bühne zu bringen. Da gab es eine Schrecksekunde, als zunächst niemand bereit war, den Vorsitz zu übernehmen. Nach ein paar Minuten allerdings war Ex-Bundestagsabgeordnete Barbara Lanzinger soweit bearbeitet worden, dass sie sich zur Verfügung stellte. Sie wird den Verein in den ersten beiden Jahren leiten. Zu ihrem Stellvertreter wählten die Gründungsmitglieder Tobias Kober (Lehrer am Max-Reger-Gymnasium). Die Kasse verwaltet Max Grosser, er ist unter anderem beim Außen- und Sicherheitspolitischen Arbeitskreis der CSU engagiert.
Zur Schriftführerin wurde Kulturwissenschaftlerin Kathrin Fischer (Boutique Herzeigen/Mitarbeiterin der Israelitischen Kultusgemeinde) bestimmt. Als Beisitzer fungieren der Unternehmer Georg Baumann, der Theologe Markus Lommer und der im Grammer-Management tätige Brett Gilman. Vorsitzende Barbara Lanzinger berief als erste Amtshandlung Rabbiner Elias Dray zum Geschäftsführer des Vereins. Ziel ist es jetzt, die Vorstellungen von einem Bildungs- und Präventionszentrum in ein konkretes Konzept zu gießen und einen Förderverein zu gründen, um das Anliegen auf eine breitere Basis zu stellen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.