Die Gaskrise wirft ihre Schatten auf die Kommunen voraus. Die einen kündigen an, dass bei ihnen Händewaschen nur noch mit kaltem Wasser möglich sein wird, die anderen sperren Schwimmbäder zu. Und auch wenn Eishallen vielerorts derzeit noch im Sommerschlaf sind, stehen diese in manchen Kommunen ganz oben auf der Liste der potenziellen Sparmaßnahmen. In Amberg brauchen Schwimm- und Schlittschuh-Fans aber derzeit keine Angst vor einem vorzeitigen Saison-Aus haben. "Die Stadt Amberg hat entschieden, die Bäder und die Eishalle offen zu halten - auch unter Berücksichtigung der Einschränkungen die die Vereine in den letzten beiden Jahren aufgrund von Corona hinnehmen mussten", sagt Stadt-Pressesprecherin Susanne Schwab auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien.
Diese Festlegung ist Teil eines Maßnahmenkonzepts, das eine interne Arbeitsgruppe innerhalb der Stadt Amberg angesichts der Gasmangel-Lage erarbeitet hat. Die darin vorgesehenen Einschränkungen würden sich mit der geplanten Einsparverordnung der Bundesregierung decken, so Schwab. Sie basieren auf der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, die angesichts der aktuellen Situation übernommen werden muss. Demnach hätten sämtliche Bereiche der Stadtverwaltung und ihre Gesellschaften die Vorgabe, energetische Einsparpotenziale aufzuzeigen und umzusetzen, dies jedoch immer mit Blick auf den sozialen Aspekt. "Das wiederum bedeutet, dass zwar auch im Bäderbetrieb und bei der Eishalle Energieeinsparmöglichkeiten gesucht und entsprechende Maßnahmen durchgeführt werden müssen", erklärt Schwab. Eine Schließung käme in diesen beiden Bereichen aber nur dann in Betracht, wenn es vonseiten der Bundesregierung oder der Sportverbände zu entsprechenden Vorgaben oder Empfehlungen kommen sollte. Dies sei auch mit den beiden Vereinen ERSC und ESC so abgestimmt. Sie müssen allerdings selbst entscheiden, wann heuer mit der Eisbereitung begonnen wird.
Für die Eishockeyspieler kann die Saison nicht früh genug starten. Deshalb übernimmt der ERSC wie bereits in den Vorjahren zwischen 7. September und 2. Oktober die Eisfläche in Eigenregie, um das Training für die erste Mannschaft und die über 200 Kinder und Jugendlichen aus dem Nachwuchs starten zu können. Dafür trägt der Verein die Kosten, bevor ab 3. Oktober wieder die Stadt und der ESC im Boot sind. Wäre es nach ERSC-Vorsitzendem Mustafa Sugle gegangen, hätte es noch früher losgehen können. Sechs Tage dauere es, bis das Eis soweit bereitet ist, dass man darauf Schlittschuh laufen kann. "Für uns als Sportverein wäre es einer mittleren Katastrophe gleichgekommen, wenn wir heuer kein Eis bekommen hätten", sagt der Vorsitzende. Der Pandemie zum Trotz habe sich der ERSC seiner Meinung nach zu einem Aushängeschild für die Stadt Amberg entwickelt. Bayernweit hat er die Diskussionen um die potenziellen Energiesparmaßnahmen in Eishallen mitverfolgt. "Eigentlich machen alle auf."
Damit die Vereine in der Eishalle nicht in Schwierigkeiten geraten, hat der Stadtrat beschlossen, den 144.000 Euro hohen Zuschuss für den Betrieb und Unterhalt der Halle ab 2023 um 12.000 Euro zu erhöhen. Grund dafür sind nicht nur die Preisexplosionen auf dem Energiesektor, die erschwerend hinzukommen. Auch Wartungskosten, Personalkosten und Unterhaltskosten unterliegen einem Preisanstieg.
Diesen kalkulierten die Stadtwerke auch schon vorsichtig für die weitere Zukunft. Die jährlichen Kosten für den Strombezug der Eishalle werden aufgrund des deutlichen Anstiegs beim Energiepreis künftig um vermutlich 25.000 Euro steigen. Diese Mehrkosten sollen künftig auf die Schultern aller Beteiligten verteilt werden. Zum Beispiel werden sich auch die Eintrittspreise deutlich erhöhen. Eine langfristige und wirksame Energieeinsparung wäre allerdings beispielsweise durch eine Dämmung der Eishalle zu erreichen. Das sieht auch Mustafa Sugle so, der betont, dass die meiste Energie dabei verbraucht werde, um die Eishalle zu entlüften und so die Feuchtigkeit des Kondenswassers unterm Dach aus der Halle zu bringen. "Sonst regnet's aufs Eis." Doch eine energetische Sanierung sei aufgrund der Höhe der Investition nur im Rahmen eines Förderprogramms mit hoher Förderquote möglich, hieß es dazu im Schul- und Sportausschuss im Juli. Aber auch die Installation einer zweiten Eisfläche als Kunststofffläche oder Bau einer Mehrzweck-Indoor-Sporthalle mit Kunststofffläche neben der Eishalle auf den Parkflächen, um die Vorhaltung der Aufbereitungs- und Betriebszeiten für das Eis in der Eishalle zu reduzieren, wurde als Vorschlag aufgeführt. "Schöne Ideen", kommentierte Bürgermeister Martin Preuß in der Sitzung, "die ich angesichts der Haushaltslage aber als nicht realisierbar betrachte".
So ändern sich die Eintrittspreise
- Kinder und Jugendliche zahlen beim öffentlichen Lauf/ Abendlauf zwei Euro (bisher 1,50)
- Erwachsene zahlen für den öffentlichen Lauf 3,50 Euro (bisher 2,50 Euro), für den Abendlauf 4 Euro (bisher 2,50 Euro)
- Der Eintritt zum Disco-Lauf kostet 4,50 Euro (bisher 3,50 Euro).
- Schulen aus der Stadt Amberg können die Eishalle für ihre Schüler wie bisher auch kostenfrei nutzen.
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