Ob er das in den anderen Regierungsbezirken auch so sagen kann? Vermutlich muss der Ministerpräsident dort zumindest die Ortsangaben tauschen. Denn beim Bezirksempfang für die Ehrenamtlichen in Amberg lobte Markus Söder die Oberpfalz über den Schellenkönig. Von der Seele Bayerns, die im ländlichen Raum liegt, sprach er, vom Herzen Europas und einer der leistungsstärksten Regionen Bayerns und damit automatisch auch Deutschlands. Die rund 200 geladenen Gäste im historischen Rathaussaal nahmen den Komplimente-Regen freundlich an.
Bürokratie als Hemmnis
Die Zuhörer waren aus allen Landkreisen und kreisfreien Städten der Oberpfalz angereist. Sie waren von der Staatskanzlei zu diesem "Empfang für verdiente Bürgerinnen und Bürger" persönlich eingeladen worden. Die Veranstaltung war Teil einer Serie von Empfängen, die in allen bayerischen Regierungsbezirken stattfinden. Söder betonte, dass er ein Zeichen der Wertschätzung setzen wolle, denn: "Sie alle hier leisten Überragendes."
Er wisse, was Ehrenamtliche leisten und mit welchen Herausforderungen sie kämpfen. "Da kann man für ein Grillfest schnell mal eine juristische Doktorarbeit brauchen." Er kenne die Hemmnisse, die die Bürokratie gerade für Vereine mit sich bringt. "Mir tut das leid", sagte er und versprach: "Wir arbeiten da dran." Söder appellierte an die Anwesenden, sich nicht entmutigen zu lassen. "Sie geben den Menschen Halt. Sie sind Bayerns Helden. Sie sind es, die dieses Land so großartig machen."
Mit Toni Lauerer und Äbtissin
Gekommen waren Vertreter mehrerer großer Hilfsorganisationen wie der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks, des Roten Kreuzes, der Berg- und Wasserwacht, aber auch Repräsentanten kleinerer Vereine mit unterschiedlicher Ausrichtung - vom Sportverein über die Trachtengruppe bis hin zu den Tafeln. Unter den Gästen waren auch zahlreiche Kommunalpolitiker verschiedener Parteien und die Äbtissin des Waldsassener Klosters, Laetitia Fech sowie der Humorist Toni Lauerer. Er stand aber nicht auf der Bühne, sondern sein Kollege Wolfgang Krebs. Klar, dass er da seinen Vorredner Markus Söder parodierte und auch den ehemaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber.
Zuvor aber hatte der echte Söder noch auf die vergangenen zwei von der Corona-Pandemie geprägten Jahre zurückgeblickt. Zu Beginn dieser Krise habe niemand gewusst, wie man damit umgehen muss. Eines sei für ihn aber klar gewesen: "Der Schutz des Lebens hat immer absoluten Vorrang für einzelnen Interessen oder mancher Bequemlichkeit." Auch diesbezüglich dankte er den Ehrenamtlichen für die gezeigte Solidarität. Die aktuelle Energiekrise sei eine neue Herausforderung, bei der ebenfalls Zusammenhalt gefordert sei. Söder versprach aber, die Verbände und Vereine bei Problemen nicht allein zu lassen.
Robert Schaarschmidt und sein Küchenteam kredenzte den Gästen im Rathaussaal allerlei Köstlichkeiten. Das Trio Burst mit Michael Dandorfer, Curtis Fink und Werner Wiesmeth sorgte für feinste Hintergrundmusik.
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