Die Auftaktveranstaltung der 43. Erlanger Universitätstage beschäftigte sich im Großen Rathaussaal in Amberg mit dem Thema Künstliche Intelligenz. Franz Hofmann, Professor und Jurist der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, stellte die Frage: "Was darf Künstliche Intelligenz?" Zuerst aber sprach die neue Koordinatorin der Veranstaltungsreihe, Professorin Dr. Maren Conrad. Sie sagte, dass die KI selbst auf die „schönen Künste“ greifen könne. Gedichte und Kunstwerke könnten ihr entspringen. KI habe grundsätzlich mehrere Dimensionen. Zwar könne sie Angst vor der Zukunft machen, aber auch „anmachen“, wie zum Beispiel auf der Suche nach dem perfekten Partner. Doch nicht zuletzt könne sie aber auch rettende Hoffnung schenken, nicht nur in der Medizin.
Franz Hofmann betonte in seinem Referat immer wieder, dass es bereits viele rechtliche Regularien gebe, die vor allem bezüglich der Haftung bei Unfällen mit KI greifen. Natürlich müsse sich auch hier das Recht entwickeln und flexibel auf neue Lebenswirklichkeiten reagieren. Anhand des autonomen Fahrens zeigte er die betreffende Vernetzung, Autonomie und Komplexität auf. Das breite Spektrum der KI zeige zwar große Ambivalenz und manche Unvorhersehbarkeit, auch mögliche Manipulationen und immer wieder mangelnde Transparenz. Schon konzipiere man in der EU reaktive Haftungs- und Urheberrechte. Doch dürften diese Forschungen und Innovationen nicht „ersticken“, wenngleich Entwicklungsrisiken sicher immer auch Haftungslücken aufweisen.
Doch selbst bei fehlender Transparenz und Manipulation gebe es Regulierungsrahmen, die dank eines Vorfeldschutzes und des Lauterkeitsrechts aggressives Verhalten von menschlichen Letztentscheidern in Zaum halten könnten. Darüber hinaus sei eine 100 Prozent regelkonforme Welt gar nicht wünschenswert, meinte der Referent und schloss daraus sogar ein „Recht auf Unrecht“. Abschließend plädierte er optimistisch für eine kontinuierliche reaktive, interdisziplinäre Weiterentwicklung des Rechts bei KI und ganz klar gegen „Generalklauseln und Aktionismus“.
43. Erlanger Unitage
- Der nächste Vortrag beginnt am Dienstag, 15. März, um 19.30 Uhr im Großen Rathaussaal.
- Professor Felix Freiling spricht über Chancen und Risiken des Einsatzes von KI bei der Bekämpfung von Cyberkriminalität.
- Die Veranstaltung ist kostenfrei und soll in Präsenz stattfinden (begrenzte Teilnehmerzahl). Für alle Besucher gilt die 2G- Plus-Regel.
- Der Zugang ist auf 50 Personen beschränkt. Zählkarten gibt es in der Tourist-Information. Eventuelle Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich.
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