Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml hat am Freitag dem ersten bayerischen Beamten die Amtsbezeichnung "Pflegerat" verliehen. Huml betonte anlässlich der Aushändigung des Gratulationssschreibens an den Weidener Rüdiger Erling in Nürnberg: "Wir wollen die Pflege auch in der Verwaltung sichtbar machen und damit ein wichtiges Signal setzen: Die zunehmende Bedeutung der Pflege soll sich in allen Lebensbereichen widerspiegeln."
Gesetz macht's möglich
Die Ministerin unterstrich: "In der klassischen Verwaltung gibt es den Regierungsrat, an höheren Schulen den Studienrat, an Gesundheitsämtern den Medizinalrat und für Beamte mit pflegefachlichem Hintergrund jetzt auch den Pflegerat. Seit der Änderung des Bayerischen Besoldungsgesetzes vom 24. Mai 2019 ist es durch einen Zusatz zur Grundamtsbezeichnung möglich, in der Amtsbezeichnung der Beamtinnen und Beamten der zweiten, dritten und vierten Qualifikationsebene einen entsprechenden Hinweis auf deren Fachrichtung oder fachlichen Hintergrund zu geben. Zum ersten Mal angewendet wurde die Ernennung nun auf Rüdiger Erling aus Weiden, Regierungsrat am Bayerischen Landesamt für Pflege (LfP) in Amberg und Leiter für den Bereich "Pflegefachliche Aufgaben".
Der gelernte Krankenpfleger hat in München Pflege-Management studiert und vor seiner Tätigkeit am LfP mehrere Jahre im Hospizbereich gearbeitet. Er ist der erste und bislang einzige Pflegerat in Bayern bzw. Deutschland. Erlings Dienstherr Präsident Markus Schick betonte: "Die eigene Amtsbezeichnung Pflegerat zeigt, dass das wichtige Thema Pflege und der pflegefachliche Sachverstand auch im Bereich der Verwaltung sichtbar angekommen sind."
Pflegegeld kommt an
Ministerin Huml erläuterte: "Wir brauchen insgesamt mehr Wertschätzung für den Pflegeberuf. Bayern hat in diesem Bereich schon viel erreicht. Nicht zuletzt auf Initiative Bayerns hat der Bund das Sofortprogramm Pflege mit 13 000 Fachkraftstellen auf den Weg gebracht und will die Vergütung und Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte verbessern." Darüber hinaus habe man in Bayern seit September 2018 ein eigenes Landesamt für Pflege in Amberg, sagte Huml. "Unser bayerisches Landespflegegeld in Höhe von 1000 Euro stößt auf sehr großes Interesse. Mittlerweile liegen mehr als 345 000 Anträge vor, von denen über 340 000 Fälle ausbezahlt wurden." Außerdem seien für die Schaffung und Modernisierung von stationären Pflegeplätzen im Doppelhaushalt 2019/2020 120 Millionen Euro veranschlagt.
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