ONETZ: Wann waren Sie zuletzt in Ihrer australischen Heimat und wie ist die Lage?
Anthony Harwood: Einige Tage vor Weihnachten war ich bei meiner Familie. Ich kenne die Buschbrände in Australien, damit bin ich im Outback aufgewachsen. Aber was dort seit einigen Monaten von Feuer verwüstet wird, ist wirklich das Schlimmste, das ich je gesehen habe. Es wütet derzeit ein Feuer in der Nähe des Grundstücks. Es macht mir aber Hoffnung, dass es vor kurzem in ein paar Gebieten etwas geregnet hat.
ONETZ: Wie sah es dort aus?
Harwood: Es ist alles sehr, sehr trocken und es ist bis zu 45 Grad heiß, die Landschaft ist völlig braun. Viele Kängurus kommen bis an die Grundstücke heran, um verzweifelt nach Wasser zu suchen. Man hat den Koalabären Wasserschalen aus alten Eispackungen an die Baumstämme gestellt, damit sie an Wasser kommen. Überall liegt schwerer Rauch in der Luft. Auch das habe ich noch nie gesehen.
ONETZ: Die Australier sind sehr mit ihrer Flora und Fauna verbunden. Was bedeutet es für Ihr Land, dass so viele Tiere qualvoll verenden?
Harwood: Dramatisch ist, dass die vielen Eukalyptus-Bäume voller Öl sind. Sie fangen blitzschnell Feuer - für Koalas ist das eine tödliche Falle. Besonders ärgert mich, dass es in Australien kaum harte Strafen auf Brandstiftung gibt. Ein junger Feuerwehrmann soll eines der Feuer gelegt haben. Ich hoffe, er wird mehr bestraft als nur mit einem Auf-die-Finger-klopfen. Es muss helfen und sehen, was er Tausenden Tieren angetan hat und dass Menschen alles verloren haben.
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