Amberg
16.10.2019 - 11:42 Uhr

Firmen-Chef: Aus Unwissenheit Fördergelder verschenkt

Philipp Hofmann, ein studierter Software-Systemtechniker, gehört mit seiner Firma Custom Help (CHP) zu den Topadressen in der Region, wenn es um die Planung für eine komplette Fertigung von Industrie- und Prüfanlagen und um 3D-Druck geht.

von usc
Jungunternehmer Philipp Hofmann (links) führ die Besucher von der SPD durch seine Firma Custom Help an der Philipp-Melanchthon-Straße. Bild: usc
Jungunternehmer Philipp Hofmann (links) führ die Besucher von der SPD durch seine Firma Custom Help an der Philipp-Melanchthon-Straße.

Die Sondermaschinen entwickelt der Unternehmer gemeinsam mit den Auftraggebern, maßgeschneidert nach deren Bedürfnissen und Budgets, von Industrieanlagen im Maschinenbau bis hin zu Anlagen mit Feinmechanik im Reinraum.

In den Werkshallen an der Philipp-Melanchthon-Straße, früher Comet-Markt, erstellt CHP nicht nur Schaltpläne her, sondern entwickelt auch Maschinen und montiert diese. Damit sich der Auftraggeber ein Bild von der Anlage machen kann, hat CHP ein Programm für virtuelle Realität entwickelt. Das war natürlich der Blickfang für die Besucher von der SPD-Stadtratsfraktion, die in dieser Woche auf Besichtigungstour waren. Sie durften 3D-Brillen aufsetzen und damit quasi durch eine künftige und bestehende Anlage gehen. Dies ist ein besonderer Service für die Auftraggeber, die noch Änderungswünsche vorbringen können.

Die Kunden kommen nach Aussagen von Philipp Hofmann vorwiegend aus der Automobil- und Automobilzuliefererbranche, Bau- und Lebensmittelbranche. Aktuell befindet sich eine Anlage für die Landmaschinentechnik im Bau. Fraktionsvorsitzende und OB-Kandidatin Birgit Fruth betonte beim Rundgang, dass sich ihre Partei verstärkt auch um noch nicht etablierten Betriebe und um Start-Ups kümmern werde. Fruth sieht aktuell deutliche Defizite in der städtischen Wirtschaftsförderung. Stadtrat Uli Hübner umschrieb seine Kritik an der nicht zufriedenstellenden Situation bei Stadt- und Gewerbebau mit dem Hinweis, dass die Stadt in diesem Bereich jemanden für eine Lotsenführerfunktion benötige.

"Wir interessieren uns nicht nur für die erste Riege der Firmen in Amberg. Auch die vermeintlich hinteren Plätze brauchen Unterstützung und vor allem Wertschätzung", betonte Fruth. Die SPD fördere alle, die noch nicht richtig Fuß gefasst haben und die noch in der Entwicklungsphase stecken: "Deshalb ist Wirtschaftsförderung gerade für unseren Mittelstand in Amberg eine unserer Prioritäten im Wahlkampf."

Summen nannte er nicht, aber: Dem Jungunternehmer sind nach eigenen Aussagen in der Gründungsphase mangels Wissen und Unterstützung Fördermittel entgangen - was die SPD-Delegation mit ungläubigem Kopfschütteln quittierte.

 
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