Amberg
04.10.2023 - 14:07 Uhr

Fischereiverein Amberg bemüht sich um gefährdete Fischarten

Der Fischereiverein Amberg freut sich bei seiner Herbstversammlung über Neuaufnahmen und ehrt verdiente Mitglieder. Kritisch wird der deutliche Wasserverlust beobachtet.

Für 45 Jahre Vereinstreue wurden Günter Grassler (2. von links) und Franz Beck (3. von links) von den Vorsitzenden Tim Jüntgen (links) und Christian Weiß geehrt. Bild: oe
Für 45 Jahre Vereinstreue wurden Günter Grassler (2. von links) und Franz Beck (3. von links) von den Vorsitzenden Tim Jüntgen (links) und Christian Weiß geehrt.

Die Herbstversammlung des Fischereivereins Amberg im Schützenhaus Kleinraigering war mit 60 Mitgliedern bestens besucht. Der positive Trend der Neuaufnahmen setze sich auch mit weiteren sieben Anglern fort, hieß es in der Versammlung.

"Im vergangenen Jahr hatten wir nach Auswertung der Fangbücher rund 4000 Gewässerbegehungen und es wurden 1500 Stunden für Pflege und Hege der Gewässer aufgewendet", berichtete 1. Vorsitzender Tim Jüntgen. Besonderer Dank gebühre dem 1. Gewässerwart Max Marr. "Er organisiert Arbeitseinsätze und hat immer ein waches Auge auf unsere Gewässer. Alles ehrenamtlich", schilderte Jüntgen.

Der Fischereiverein nehme seit Jahren an den Besatzmaßnahmen im Rahmen des Artenhilfsprogramms (AHP) teil. "Das ist uns wichtig", betonte der Vorsitzende. "Es geht hier um schützenswerte und zum Teil gefährdete Fische und den Erhalt bedrohter Arten in unserer Vils. Dieses Jahr haben wir 3000 Barben und 7000 Nasen, ein karpfenartiger Fisch, in die Vils eingebracht. Darüber hinaus haben wir 500 Quappen, auch Rutten genannt, in das Fließgewässer eingesetzt." Die Quappe gehöre in Deutschland zu den stark gefährdeten Tierarten. Sie ist der einzige Fisch aus der Ordnung der Dorschartigen, der in Süßwasser vorkommt. Für die kostspieligen Besatzmaßnahmen bekommt der Fischereiverein Zuschüsse, einen "beachtlichen Teil" übernimmt er selbst, so Jüntgen.

Bei der Sandgrube 1, sie befindet sich hinter dem Haidweiher, setze sich die Verlandung weiter fort. Der durchschnittliche Wasserstand betrage derzeit lediglich 20 bis 30 Zentimeter. "Wenn kein nennenswerter Regen kommt, dann kann man im Herbst mit rund einem Zentimeter Wasserverlust pro Tag rechnen", sagte der Vorsitzende und informierte weiter: "An der Vils wurde das sogenannte Graf-Wasser (Gumpenhof) gepachtet. Diesen kleinen Flussabschnitt haben wir als Laich-Schongebiet ausgewiesen." Hier sei also keinerlei fischereiliche Nutzung erlaubt.

Viele Aktivitäten, wie Räucherkurs, Waller-Hegefisch, Teilnahme am Amberger Kinderfest, Ferienprogamm in Bühl, Treffen mit dem Bienenzuchtverein Sulzbach-Rosenberg, Kurse für Fliegenfischer sowie Vorbereitungskurse für die Fischerprüfung, seien Dank dem Einsatz vieler ehrenamtlicher Helfer gut angenommen worden. Im "Grünen Klassenzimmer" habe der Verein dieses Jahr wieder mehrere Schulklassen in Bühl begrüßt. Rund zehn Fischer und ein Förster informieren die Kinder dort über die Tiere in und um Gewässer sowie Umwelt und Wasser, erklärte Jüntgen.

Preissteigerungen für Pacht und Besatzmaßnahmen und auch die Anschaffung und Reparatur von Arbeitsgeräten müssten in der Regel über Vereinsbeiträge finanziert werden. Die Mitglieder diskutierten deshalb über eine mögliche Beitragserhöhung. Der Vorstand, so Jüntgen, wird nun bis zur Jahreshauptversammlung am Freitag, 8. Dezember, Vorschläge erarbeiten.

Jüntgen dankte den vielen ehrenamtlichen Mitgliedern für ihre Vereinsarbeit. Insbesondere den 39 Jubilaren für zehn und mehr Jahre Vereinstreue.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.