Amberg
28.12.2023 - 11:54 Uhr

Fischereiverein Amberg investiert Zeit und Geld für Artenschutz in der Vils

Die Mitglieder werfen auch die Angel aus – aber ein Schwerpunkt beim Fischereiverein Amberg ist die Beteiligung am Artenschutz: Fisch-Nachwuchs für über 12.000 Euro hat der Verein 2023 in die Vils eingesetzt.

Die Aktivitäten für den Artenschutz und speziell für seinen "Heimatfluss", die Vils, standen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Fischereivereins im Schützenheim Kleinraigering. Dass sehr viele Mitglieder, unter ihnen auch elf Neuzugänge, dabei waren, wertete Vorsitzender Tim Jüntgen als Zeichen des Interesses am Verein. Für den ist bereits seit Jahren die aktive Teilnahme am Artenhilfsprogramm (AHP) ein zentrales Thema.

Viele Aktionen in den vergangenen Jahren standen im Zeichen von Naturschutz, Pflege der Gewässer und Weiterbildung, wobei der Schwerpunkt bei Erhalt und Schutz gefährdeter Fischarten liegt. Als Teilnehmer am Artenschutzprogramm trägt der Verein laut Jüntgen dazu bei, "das ökologische Gleichgewicht zu bewahren und das Aussterben von Arten zu verhindern, beziehungsweise die Artenvielfalt sicherzustellen". Dieses Jahr habe der Verein 3.000 Barben, 7.000 Nasen und 7.000 Nerflinge, alles karpfenartige Fische, in die Vils eingebracht. Auch 500 Rutten (auch Quappen genannt und der einzige Süßwasserfisch aus der Familie der Dorsche) könnten sich nun "in unserem Heimatfluss weiterentwickeln". Die Kosten für das Einbringen der AHP-Fische betrug nach Jüntgens Worten 2023 rund 12.500 Euro. Knapp die Hälfte werde bezuschusst. Dank galt allen Mitgliedern, die hier viele ehrenamtliche Arbeitsstunden eingebracht haben.

Unermüdlich sei Gewässerwart Max Marr an der Vils und den Weihern, lobte der Vorsitzende. Marr berichtete von rund 4.000 Gewässerbegehungen von Fischern im auslaufenden Jahr. Die Vereinsmitglieder hätten zur Pflege der Gewässer, zum Abfischen der Weiher und für weitere Aktivtäten über 1.500 Arbeitsstunden erbracht. "Nach wie vor haben wir enormen Wassermangel in der Sandgrube 1 – und eine Verbesserung ist nicht in Sicht", berichtete der Gewässerwart. Fischotter und Kormorane seien nach wie vor Gäste an den Gewässern. Jüntgen forderte die Mitglieder auf, jede Sichtung von Beutefängern sofort dem Verein zu melden.

Die vorgeschlagene Beitragserhöhung wurde mehrheitlich angenommen. Die letzte Erhöhung sei viele Jahre her, erläuterte der Vorsitzende – aber die Kosten, sei es für Besatz oder Gerätschaften, seien erheblich gestiegen. Auch die hohe Inflation mache sich bemerkbar. In seinem Bericht zu den Veranstaltungen des Vereins 2023 erwähnte Jüntgen unter anderem an eine gemeinsam mit Jägern erledigte Optimierung der Teichkette Bühl mit vielen Nisthilfen für Wasservögel und gegenseitigen Besuchen mit den Imkern aus Sulzbach-Rosenberg. Im "Grünen Klassenzimmer" verlegten zwei Schulen den Unterricht ins Fischerzentrum. Fischkoch- und Räucherkurs seien bestens angenommen worden. Gleiches gelte für die Vorbereitung zur staatlichen Fischerprüfung, das Königs- und damit verbundene Hegefischen sowie die Fliegenfischerkurse mit Peter Rall. Stolz ist Jüntgen auf die aktive Jugend: Immerhin seien rund zehn Prozent der Vereinsmitglieder Jugendliche.

 
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