Amberg
11.10.2022 - 12:19 Uhr

Fischereiverein Amberg sorgt für einheimische gefährdete Arten

Bei der Herbstversammlung des Fischereivereins Amberg in Kleinraigering gab es viele Informationen zur Gewässersituation, neuen Schonzeiten und Schonmaßen sowie zum Artenhilfsprogramm. Ambergs 2. Bürgermeister Martin Preuß lobte den Verein für den Einsatz im Bereich Umwelt und Naturschutz.

Der positive Trend bei den Neuaufnahmen setzt sich fort, informierte Vorsitzender Tim Jüntgen. Seit der Frühjahrsversammlung gab es 15 Neuaufnahmen.

Nach der internen Fangstatistik sei ein Rückgang der Gewässerbegehungen, also des aktiven Angelns, von 2021 zu 2020 zu verzeichnen. Die an den Gewässern von den Mitgliedern geleisteten Arbeitsstunden aber blieben nahezu gleich. Über 1 500 Stunden, die täglichen Einsätze von Fischereiaufseher, Gewässerwarte und Vorstandsmitglieder nicht mitgerechnet, haben die ehrenamtlichen Fischer geleistet, teilte Jüntgen mit.

Seit Jahren nehme der Verein am Artenhilfsprogramm (AHP) teil und die letzten Fangmeldungen bei den AHP-Fischen, hauptsächlich Barben und Alanden, würden zeigen, dass sich die Teilnahme und der Einsatz gelohnt haben. "Wir wollen mit dem AHP die einheimischen und gefährdeten Fischarten dort einsetzen wo sie hingehören, nämlich auch in unsere Vils." Leider, so Jüntgen, wurde auch wieder einmal ein Neozoon, also ein eingeschleppter Fisch, gekeschert. Der Sonnenbarsch, ursprüngliche Heimat ist Nordamerika, habe sich in vielen Gewässern erfolgreich fortgepflanzt und stehe auf der schwarzen Liste für Deutschland als "potenziell invasiv".

Einige große Waller, einer mit rund 1,90 Meter, konnten heuer aus den Gewässern entnommen werden, berichtete der Vorsitzende. Insbesondere Bachforellen, Barben und Schleien würden von der Entnahme des sehr gefräßigen Raubfisches profitieren.

Bei der Sandgrube eins, in den letzten Jahren ein sehr beliebtes Angelgewässer, musste eine Notabfischung durchgeführt werden. Extremer Wassermangel war der Grund, erzählte Jüntgen. Viele gerettete Wasserbewohner , darunter meterlange Marmorkarpfen und Grasfische, wurden in die Sandgrube zwei eingebracht.

Die Corona-Zeit habe viele Aktivitäten ausgebremst. Doch zuletzt sei wieder ein attraktives Vereinsleben möglich gewesen, zog Jüntgen Bilanz und zählte auf: Räucher- und Beizkurs, Schnupperkurs Fliegenfische, Vorbereitungskurse für die Fischerprüfung, Teilnahme am Amberger Kinderfest, Ferienprogramm für Kinder. Sehr gut sei auch das "Grüne Klassenzimmer" angekommen: Schulklassen aus Freudenberg konnten einen Vormittag den Unterricht an den Bühler Weiher verlegen.

Das Krebshege-Projekt, Mitglieder des Vereins nehmen aktiv teil, in Vils und Lauterach läuft weiter auf vollen Touren, erzählte Jüntgen. Ziel ist es, den Bestand der Signalkrebse, die nicht in unsere Gewässer gehören, zu reduzieren. "Die Wiederbesiedlungen der einheimischen Edel- und Steinkrebse liegen uns sehr am Herzen", erläuterte Vorstandsmitglied Wolfgang Fuchs, der sich für diese Aktion besonders engagiert.

Im Dezember stehen Neuwahlen auf dem Programm. Mitglieder, die sich gerne für Umwelt und Natur engagieren wollen, sind gerne gesehen und können im neuen Vorstand mitwirken, motivierte Tim Jüntgen.

 
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