Amberg
25.03.2022 - 11:00 Uhr

Freiwilligenagentur nun zentrale Anlaufstelle für Amberger Ukraine-Helfer

Die Ehrenamtsagentur der Stadt hat eine neue Aufgabe übernommen beziehungsweise erweitert. Sie koordiniert nun alle Einsätze von freiwilligen Ukraine-Helfern aus Amberg. Grundlage ist ein Eintrag in einer eigens eingerichteten Datenbank.

Die Leiterin der Freiwilligenagentur "Engagiert in Amberg" hat in diesen Tagen viel zu tun: Elisabeth Triller in ihrem Büro am Spitalgraben. Bild: Susanne Schwab
Die Leiterin der Freiwilligenagentur "Engagiert in Amberg" hat in diesen Tagen viel zu tun: Elisabeth Triller in ihrem Büro am Spitalgraben.

Geht es um das Engagement von Ehrenamtlichen, die Flüchtlingen aus der Ukraine helfen möchten, laufen alle Fäden nun bei Elisabeth Triller von der städtischen Freiwilligenagentur zusammen. „Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist überwältigend. Nichtsdestotrotz benötigen wir noch Unterstützung durch Ehrenamtliche, die Dolmetscherdienste leisten können.“ So fasst es die Leiterin der Ehrenamtsagentur „Engagiert in Amberg“ die aktuelle Situation zusammen.

In einer Mitteilung aus dem Rathaus heißt es dazu: "Im Team mit den städtischen Kräften sowie externen Unterstützerinnen und Unterstützern ist Frau Triller die zentrale Ansprechpartnerin für alle, die freiwillig Hilfe anbieten wollen." In einem ersten Schritt werden diese gebeten, sich in eine eigens dafür eingerichtete Datenbank einzutragen, die auf der Internetseite engagiert.amberg.de unter dem Punkt „Möchten Sie helfen? Selbstregistrierung der Helfer“ eingestellt und auch über die städtischen Internetseite www.amberg.de/ukraine-hilfe erreichbar ist.

Führungszeugnis erforderlich

Im Anschluss daran werden die Interessenten von Triller kontaktiert, da nur eine Vereinbarung mit der Agentur und damit der Stadt den notwendigen Versicherungsschutz garantiere. Außerdem sei ein amtliches Führungszeugnis erforderlich, wenn sich freiwillige, bis dato noch nicht registrierte Helfer melden und es sich um Einsätze mit Kindern und Jugendlichen handelt. „Ganz ohne Bürokratie geht es leider nicht“, erklärt Elisabeth Triller. Sie macht jedoch auch darauf aufmerksam, dass die Agentur vorhat, einen Sammelantrag zu stellen und sowohl die Kosten dafür als auch die anfallenden Fahrtkosten zu übernehmen.

Sind alle Formalitäten erledigt, werden die Helferinnen und Helfer ihren Interessen und Wünschen entsprechend in der Betreuung und Begleitung der Flüchtlinge eingesetzt. Dabei seien vor allem ukrainische oder russische Sprachkenntnisse wichtig. „Wir versuchen, in der Notunterkunft immer mindestens eine Person pro Schicht einzusetzen, die einer dieser Sprachen mächtig ist.“ Triller ist es auch, die die Schichtpläne für die Ehrenamtlichen in der Unterkunft erstellt. Jeder Tag sei in insgesamt drei Schichten unterteilt, wobei die Betreuung auch am Samstag und Sonntag sichergestellt sein müsse.

Vielfältige Aufgaben

Doch was sollten die Personen mitbringen, die sich für diese Unterstützung bereiterklärt haben und sich bewusst sein müssen, dass durchaus schwierige Situationen auf sie zukommen können? „Sie sollten organisieren und sich schriftlich sowie mündlich gut ausdrücken können, psychisch belastbar sein und über interkulturelle Kompetenz verfügen. Bei Jüngeren ist es empfehlenswert, dass sie Erfahrungen in der Jugendarbeit gesammelt haben.“ Der Aufgabenkatalog sei groß und reiche von der Mithilfe bei der Registrierung über die Erstversorgung bei Erkrankungen und Verletzungen bis hin zur Kinderbetreuung und Begleitung bei Behördengängen und Arztbesuchen.

„Aber auch die Kontrolle der Lagerbestände, die Ausgabe von Essen, Kleidung und anderen Materialien sowie das Aufräumen gehören zum Aufgabenprofil“, ergänzt Elisabeth Triller, die selbst in Russland geboren und aufgewachsen ist, dort fünf Jahre die Akademie für staatliche und kommunale Verwaltung besucht hat und vor zehn Jahren in Amberg ihre neue Heimat gefunden hat.

 
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