Amberg
11.04.2025 - 15:39 Uhr

Gedenken der Opfer des Bombenangriffs von 1945: Neues Mahnmal für den Frieden

Amberg gedenkt der sieben Feuerwehrleute, die während eines Bombenangriffs im Jahr 1945 ums Leben kamen. Unter Leitung des Oberbürgermeisters fand eine Gedenkfeier am historischen Ort statt.

Der 9. April markiert ein wichtiges Datum in der Amberger Geschichte. An diesem Tag des Jahres 1945 war der Bergsteig Ziel eines amerikanischen Bombenangriffs, bei dem das Heereszeugamt und alle seine Einrichtungen vernichtet werden sollten. Dabei mussten sieben Feuerwehrleute ihr Leben lassen, die mit ihren Löschzügen zur Brandbekämpfung gerufen worden waren. Sie waren mitten in die dritte Angriffswelle hineingeraten, ihr Fahrzeug wurde zur Seite geschleudert und vollständig zerstört.

2025 jährte sich dieses schreckliche Ereignis zum nunmehr 80. Mal. Aus diesem Grund waren Oberbürgermeister Michael Cerny und eine 20-köpfige Abordnung unter der Leitung von Stadtbrandrat Heinrich Scharf zusammengekommen, um dieses Ereignisses und der Verstorbenen zu gedenken. Ort des Geschehens, an dem mit dem 95-jährigen Erich Guttenberger auch ein Zeitzeuge teilnahm, war der Gedenkstein an der Leopoldstraße, der direkt gegenüber der Einfahrt zur ehemaligen Leopoldkaserne ein eher unscheinbares Dasein fristet.

Schwere Lesbarkeit der Inschrift beabsichtigt

„Umso wichtiger ist es, dieses Mahnmal wieder mehr in den Fokus zu rücken“, betonte Oberbürgermeister Michael Cerny, der sich im Rahmen des Ortstermins bei der Feuerwehr für das Aufrechterhalten dieses traditionellen Gedenkens bedankte, laut einer Pressemitteilung der Stadt Amberg. Zudem gingen heute viele Bürgerinnen und Bürger davon aus, Amberg sei überhaupt nicht bombardiert worden und das von Manfred Raumberger geschaffene Kreuz stehe in Bezug zur gegenüberliegenden Kaserne, wie der Amberger OB in seiner Ansprache erläuterte.

Doch stelle dieses Kreuz, so Michael Cerny weiter, als wichtiges Zeichen der Erinnerung ein Mahnmal für den Frieden dar, indem es uns die Grausamkeiten des Krieges vor Augen führt, der manchmal so weit weg erscheine. Die Tatsache, dass die Inschrift nur sehr schwer lesbar sei – was auch Erich Guttenberger angemahnt hatte –, sei Absicht und vom Künstler schon bei der Entstehung zum 40. Jahrestag im Jahr 1985 ganz bewusst so gestaltet worden, ergänzte er und leitete auf das abschließende Totengedenken über.

Erneut Fliegeralarm bei der Trauerfeier

Bereits zu Beginn des Zusammentreffens hatte Stadtbrandrat Heinrich Scharf das Wort ergriffen und das Geschehen von vor 80 Jahren nochmals Revue passieren lassen. Er berichtete, dass bei dem Angriff zusammen mit Hauptwachmeister Johann Pielenhofer die erst 16 Jahre alten Karl Dalles, Josef Fertsch, Richard Frank, Alois Koll und Hans Rubenbauer sowie zuletzt auch der 15-jährige Rudolf Meister getötet worden waren. Nur Hans Platzer und Arthur Koll hatten sich unverletzt befreien und einen weiteren Kameraden, Karl Seegerer, bergen können. Josef Birner und sein Sohn Bruno, die sich ebenfalls in diesem Löschzug befanden, hatten Splitterverletzungen erlitten.

Außerdem habe der Luftkrieg nur zwölf Tage später ein weiteres Opfer gefordert. Unter Bordwaffenbeschuss starb die 17 Jahre alte Feuerwehrhelferin Johanna Zimmermann. „Als die Toten der Feuerwehr am 14. April frühmorgens um 7 Uhr im Katharinenfriedhof beigesetzt werden sollten, gab es erneut Fliegeralarm und die Trauerfeier musste abgebrochen werden“, fuhr Heinrich Scharf fort und schloss mit den Worten: „Was mich dabei immer sehr beeindruckt, ist die Tatsache, dass alle Überlebenden trotz dieser traumatischen Erlebnisse ihr Leben lang bei der Feuerwehr geblieben sind.“

 
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