Wenn Georg Kiener an seine Tätigkeit als Chauffeur der Oberbürgermeister der Stadt Amberg zurückdenkt, kann er die vielen Kilometer gar nicht zählen, die er mit seinen „Chefs“ gefahren ist: „Weit über eine Million Kilometer sind da schon zusammengekommen“, sagt er. Am Donnerstag feierte Kiener seinen 90. Geburtstag.
Der 90-Jährige wurde am 28. August 1935 in Amberg geboren, besuchte die Pestalozzi-Schule und absolvierte anschließend eine Ausbildung zum Fahrrad- und Motorrad-Mechaniker beim „Steinl“ in der Oberen Nabburgerstraße. Georg Kiener wechselte dann als Betriebsschlosser zur Maxhütte und bewarb sich 1962 bei der damaligen Amberger Stadtpolizei als Verwaltungsangestellter für den Aufgabenbereich Funk, Fahrzeuge und Ausrüstung.
Schließlich wurde er Fahrer der Amberger Oberbürgermeister – zuerst von Dr. Wolf Steininger, dann von Franz Prechtl und schließlich von Wolfgang Dandorfer. „Die Mercedes S-Klasse war mein Dienstwagen. Dandorfer stieg auf einen geleasten Audi A 8 um“, so Kiener, der schätzt, dass er seine Chefs über eine Million Kilometer unfallfrei zu deren Terminen chauffiert habe. „Auch der damalige Bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß ist schon mehrfach hinter mir gesessen und war mit meiner Fahrweise zufrieden.“
Kiener hatte aber auch mehrere Hobbys: Fußball war Kieners Leidenschaft. Er spielte ab 1947 in der Schülermannschaft des TuS Amberg und ab 1950 kickte er für den SC Germania. Mit 15 Jahren trat er in die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Amberg ein. Bis zum Hauptfeuerwehrmann brachte er es als Maschinist. 1957 heiratete Kiener die Arzthelferin Elsa Gruber. Das Paar bekam einen Sohn und eine Tochter. Vier Enkelkinder folgten. 1971 legte Georg Kiener die Jägerprüfung ab und geht seither in einem Revier nahe Zandt auf die Pirsch. Auch die Narrhalla Haselmühl-Kümmersbruck hat es ihm angetan: 1968 führten Prinz Schorsch und seine Elsa dort das närrische Regiment. Seinen wohlverdienten Ruhestand trat Kiener mit 60 Jahren an. Vor acht Jahren verstarb seine Frau, wenige Monate, bevor sie und Georg Kiener Diamantene Hochzeit feiern konnten. Seit fünf Jahren wohnt der Jubilar im „betreuten Wohnen“ in der Brentanostraße, braucht nach eigenen Aussagen aber keine Betreuung. „Ich bin Putzfrau, Waschfrau und Koch in einer Person“, sagt er.
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