Amberg
21.04.2023 - 14:26 Uhr

Gesundheitsamt Amberg führt Befragung zu Long-Covid durch

Ehemals Covid-infizierte Bürger werden in Amberg und dem Landkreis Amberg-Sulzbach gebeten, an einer Befragung des Gesundheitsamtes teilzunehmen. Dadurch sollen Erkenntnisse zu Long-Covid und auch zu Folgen der Impfung gewonnen werden.

Ein Arzt nimmt mit einem Teststäbchen eine Probe für einen PCR-Test: Das Gesundheitsamt Amberg fordert ehemals PCR-positiv Getestete auf, an einer Befragung zu Long-Covid und Post-Vac-Syndrom teilzunehmen. Archivbild: Britta Pedersen/dpa
Ein Arzt nimmt mit einem Teststäbchen eine Probe für einen PCR-Test: Das Gesundheitsamt Amberg fordert ehemals PCR-positiv Getestete auf, an einer Befragung zu Long-Covid und Post-Vac-Syndrom teilzunehmen.

Das Gesundheitsamt Amberg möchte ehemals Covid-Infizierte zu fortbestehenden Beschwerden befragen, das teilt das Landratsamt mit. Der Begriff Long-Covid bezeichnet die gesundheitlichen Langzeitfolgen nach einer Infektion. Er umfasse Symptome, die mehr als vier Wochen nach Ansteckung fortbestehen, sich verschlechtern oder neu auftreten. Mit Ablauf des 7. April endeten die letzten bundesrechtlichen Corona-Pflichten. Notwendig sei jedoch eine Aufarbeitung der Maßnahmen, um daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek wies auch darauf hin, dass die Menschen nicht vergessen werden dürfen, die an Corona gestorben sind oder eben an den Folgen einer Corona-Infektion leiden.

Wieviele Menschen von Langzeitfolgen betroffen sind, sei nicht einfach zu ermitteln. Das Gesundheitsamt Amberg möchte jedoch genauere Erkenntnisse für seinen Zuständigkeitsbereich, also Stadt Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach, gewinnen. Dies sei von großer medizinischer und gesundheitspolitischer Bedeutung, da es auch um die Versorgung der Covid-Infizierten geht, die weiter mit Beschwerden und Leistungseinbußen kämpfen.

Falls Personen unter anhaltenden Gesundheitsstörungen nach einer Covid-19-Impfung leiden (sogenanntes Post-Vac-Syndrom), könnten sie die Befragung ebenfalls nutzen, um ihre Beschwerden mitzuteilen.

Für die Erhebung stütze sich das Gesundheitsamt als staatliche Behörde auf die gesetzliche Grundlage des bayerischen Gesundheitsdienstgesetzes. Datenschutzrechtlich sei das Vorhaben geprüft und als unbedenklich eingestuft worden. Die Teilnahme an der Umfrage sei freiwillig, die Auswertung erfolge so, dass kein Rückschluss auf eine einzelne Person möglich sei. Die Ergebnisse werden den Angaben zufolge grundsätzlich anonymisiert veröffentlicht. Zu keinem Zeitpunkt werden personenidentifizierende Daten an Dritte übergeben.

Die konkrete Vorgehensweise: Für alle PCR-positiv getesteten Personen liegen dem Gesundheitsamt Meldedaten nach dem Infektionsschutzgesetz vor. Daraus werde aufgrund der hohen Fallzahlen eine Zufallsstichprobe gezogen, wobei man sich auf Erwachsene im Alter zwischen 18 und 65 Jahren beschränke.

Das Gesundheitsamt werde daraufhin Mails mit den Informationen zur Befragung versenden. Ein Link führe die Teilnehmer zu einem Online-Fragebogen, der auf einem gesicherten Server des Landratsamtes liegt.

Die Mails des Gesundheitsamtes kommen von der Adresse longcovid[at]amberg-sulzbach[dot]de und sind keine Pishing-Mails oder betrügerische Attacken.

Nicht alle PCR-positiv Getesteten werden also eine Mail erhalten. Wünschenswert sei jedoch die Teilnahme von möglichst vielen kontaktierten Personen, auch von denen, die keine gesundheitlichen Beschwerden mehr haben, heißt es weiter. Für sie geht die Beantwortung der Fragen laut der Presseinfo schnell, wobei das Ausfüllen des Fragebogens auch bei der Angabe von Beschwerden nur wenige Minuten in Anspruch nehmen sollte. Ehemals Covid-Infizierte, die keine Benachrichtigung erhalten haben und dennoch mitmachen wollen, können sich beim Gesundheitsamt melden: per E-Mail an longcovid[at]amberg-sulzbach[dot]de.

Je größer die Zahl der Teilnehmer ist, desto aussagekräftiger die Ergebnisse. Diese werden bekanntgegeben und könnten dazu beitragen, das Ausmaß des Problems einzuschätzen und Betroffene besser zu unterstützen.

 
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