Pflegedirektorin Kerstin Wittmann vom Klinikum St. Marien und Christine Hecht von der Gesundheitsregion plus Amberg und Amberg-Sulzbach hatten am Freitag den kürzesten Anreiseweg. Sie bekamen einen von 25 Förderbescheide für den Ausbau der Ausbildungsverbünde in der Pflege. Dazu waren Gesundheitsminister Klaus Holetschek sowie viele Koordinatoren von Ausbildungsverbünden aus weiten Teilen Bayerns nach Amberg gereist. Die Übergabe erfolgte im Landesamt für Pflege in der Mildred-Scheel-Straße.
Holetschek will den Auf- und Ausbau von Ausbildungsverbünden in der generalistischen Pflegeausbildung weiter voranbringen. Anlässlich der Förderbescheidübergabe betonte der Minister: „Der Pflegeberuf muss attraktiver werden, damit sich mehr junge Menschen für diesen erfüllenden und komplexen Gesundheitsfachberuf entscheiden." Dazu gehöre eine generalistische Ausbildung, die auf die veränderten Strukturen und erhöhten Anforderungen in der Pflege angepasst ist. Durch die neue Ausbildung stehen den Absolventen alle drei Fachgebiete der Pflege offen. "Die in Bayern an rund 20 Pflegeschulen erprobten generalistischen Schulversuche belegen, dass die generalistische Pflegeausbildung einen wichtigen Beitrag leisten kann, die Pflege zu reformieren. Ihre Absolventinnen und Absolventen bewähren sich bereits auf dem Arbeitsmarkt“, sagte Holetschek.
Holetschek forderte ein Umdenken aller Akteure, um die neue Pflegeausbildung und ihre reformierten Strukturen mit erweiterten Inhalten gut umsetzen zu können. "So brauchen wir beispielsweise mehr Kapazitäten für Praxiseinsätze von Auszubildenden der generalistischen Pflegeausbildung. Das gelingt uns nur, wenn alle Pflegeschulen und Träger der Kinderkranken-, Alten- und der Krankenpflege auf regionaler Ebene eng zusammenarbeiten – als Ausbildungsverbünde", so der Gesundheitsminister.
Achim Uhl, der Leiter des Landesamtes für Pflege, wies darauf hin, dass die berufszulassende Ausbildung dabei als „Sockelqualifizierung“ betrachtet werden müsse, die den Einstieg in allen pflegerischen Handlungsfeldern auf ein Basisniveau ermöglicht. "Für den Erwerb von Handlungssouveränität sowie von vertiefenden, spezialisierten Kompetenzen, sind systematische Einarbeitungs- und Fortbildungskonzepte sowie gestufte Weiterbildungsprogramme notwendig", so Uhl.
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