Warum die Gründung ausgerechnet mitten im Ersten Weltkrieg stattfand, ist nicht überliefert. Bestrebungen nach Begegnungen mit der Natur, eine neue Art der Freizeitgestaltung und Erholung waren die Beweggründe. Als Gründungslokal wurde der Grabinger-Keller in der Sulzbacher Straße gewählt, der später zum Vereinslokal wurde. Die Hälfte der Gründungsmitglieder kam aus Nürnberg von den Kletterboum, die als Facharbeiter in der Königlichen Gewehrfabrik tätig waren.
Der erste Vorsitzende war Georg Geist. Zu der Zeit wurde auch die kniefreie Gipfelstürmerkluft eingeführt, was im damaligen spießbürgerlichen Amberg nicht gerne gesehen war. Es kam auch zu einem Konkurrenzkampf mit dem bereits 1912 gegründeten Alpin-Club Bergspitz, der keinen anderen Verein neben sich dulden wollte. Nachdem die Gipfelstürmer 1917 beim Kommisrodeln alle Preise geholt hatten und Bergspitz leer ausging, stellte der Alpin-Club seine Vereinstätigkeit ein.
Derweil wurden fast alle Mitglieder eingezogen. Daher leitete eine Frau, von der nur der Nachname Roth überliefert ist, den Verein. 1920 wurde die Bergsteigergilde wieder durch Hermann Käsewieter mit Leben erfüllt. Viele der alten Gründungsmitglieder kamen aus der Gefangenschaft zurück. Martin Götz gilt als Entdecker des Sommerskisports auf dem Monte Kaolino in Hirschau.
Wanderungen am Sonntag
Von da an wurden die sonntäglichen Wanderungen wieder aufgenommen, das Hauptziel war das Bergsteigen. Im Lauterachtal, Laabertal, Naabtal und in der Fränkischen Schweiz wurden 50 Erstbesteigungen gezählt. Während dieser Zeit entstand auch das Vereinslied "O wie herrlich ist das Wandern". Im Zweiten Weltkrieg ruhte der Verein. Nicht zu vergessen ist in der Geschichte der Gipfelstürmer die wegbereitende Mitwirkung bei der Gründung der Skivereinigung 1933 und der Bergwacht 1934. Ab dem 1. Juli 1949 beschlossen 21 Kameraden wieder aktiv zu werden. Als Vorsitzender wurde Heiner Brumbach gewählt. Die Wiedergründungsfeier fand am 29. Oktober 1949 im Platzl des Maltesers statt, viele Berg- und Wanderfreunde nahmen teil. Ab diesem Zeitpunkt war die Brauhausklause der Treffpunkt. Am 15. Juli 1957 wurde Käsewieter in der Bock-Wirtschaft zum Vereinschef gewählt.
Ein weiterer Umzug in ein neues Lokal stand dem Verein 1963 bevor, nach dem die Bock-Wirtschaft geschlossen worden war. Von nun an trafen sich die Mitglieder im Hubertus am Eisberg. In all den Jahren wurden viele Fahrten in die Alpen und Dolomiten unternommen. Otto Käsewieter trat im Jahr 1982 zurück und wurde durch Franz Wierer ersetzt. Zwischen 1982 und 1984 war Adolf Schweiger eine Wahlperiode an der Spitze, dann übernahm Franz Wierer die Leitung. Am 11. März 1984 wurde Josef Barth erstmals zum Schatzmeister gewählt, was er bis jetzt ist.
Durch ihn konnten die Gipfelstürmer 1985 eine Hütte am Fausnerberg in Unterammerthal pachten, wo bis heuer jährlich das Hüttenfest stattfand. Bis 1993 war der Hubertus das Stammlokal, das nach der Schließung durch den Kummert-Keller ersetzt wurde. 1996 wurde das Gasthaus zur Linde in Fuchsstein zum neuen Vereinslokal. Am 14. März 2010 wurde Dieter Amann zum Vorsitzenden gewählt. Diesen Posten hat er noch immer inne. Stellvertreter ist Karl Gröschl. Das Amt des Schatzmeisters bekleidet Peter Amberger. Franz Wierer wurde am 11. Dezember 2010 zum Ehrenvorsitzenden.
Seit Oktober 2011 ist das Pirk-Stüberl das neue Vereinslokal. Aktuell zählen die Gipfelstürmer 85 Mitglieder. Das Durchschnittsalter beträgt 60 Jahre. Nach wie vor stehen gesellschaftliche Veranstaltungen, Wanderungen und Tagesfahrten mit kulturellem Hintergrund auf dem Programm. Wegen der anfallenden Arbeit durch die abgelegene Gegend wurde die Hütte am Fausnerberg in Ammerthal nach 33 Jahren aufgegeben. Die sonntäglichen Treffen und das jährliche Fest fallen somit weg.
Nach Pilsen und Prag
Viele Freundschaften haben sich im Laufe der Zeit entwickelt. Auch das Gesellschaftliche kommt weiterhin nicht zu kurz. Auf drei bis vier feste Aktivitäten pro Monat kann sich jedes Mitglied freuen, sowie auf die Treffen im Pirk-Stüberl. Heuer fand unter anderem ein Ausflug in den Bayerischen Wald statt. Zudem gab es eine Kutschenfahrt, es ging nach Obernzell an der Donau, außerdem führten Ausflüge nach Pilsen und Prag. Das Kloster Speinshart zählte auch zu den Ausflugzielen. Wanderungen im Umland rundeten das diesjährige Programm ab.
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