(ass) Als ihnen die neue Gestaltungssatzung der Stadt vor einigen Monaten das Platzieren von Aufstellern in der Fußgängerzone untersagte, reichte es den Geschäftsleuten. Lauthals protestierten sie gegen die Maßnahme, denen sogar Stadtmarketingverein sowie Park- und Werbegemeinschaft zugestimmt hatten. Ohne Aufsteller, ohne Verkaufsständer geht es überhaupt nicht, so die damalige Meinung. Seither ist viel passiert, wie sich am Mittwochabend im Café Lieblingsplatz zeigte.
Horst Strobl und Sebastian von der Recke sind die beiden Triebfedern der neuen innerstädtischen Solidarität. Wie sie den Teilnehmern am Stammtisch erzählten, hat es in den vergangenen Wochen und Monaten durchaus vertrauensvolle Gespräche mit Verantwortlichen der Stadt gegeben, mit dem Ziel, die ungeliebte Gestaltungssatzung doch noch zu einer zufriedenstellenden Lösung zu bringen. Wobei die Kenntnis dieser Satzung unter den Gewerbetreibenden offenbar nicht sehr groß ist. Dass dort auch das Bekleben der Schaufenster geregelt ist, das wussten beispielsweise nur die wenigsten.
Kleine Änderungen
Erfreulicherweise, so die beiden Protagonisten, will die Stadt nun die Satzung dahingehend verändern, dass nicht mehr konkrete Maße für die Aufsteller und Ständer vorgegeben werden sollen, sondern pro Geschäft ein bestimmter Raum zur Verfügung steht, der entsprechend genutzt werden darf. Allerdings muss jetzt möglichst bald ein Antrag gestellt werden. "Der letzte Termin dafür wäre eigentlich schon gewesen", so Horst Strobl. "Aber die Verwaltung wollte unseren heutigen Termin noch abwarten." "Es kommt schon was", schilderten Strobl und Recke das neue Verhältnis zwischen Gewerbetreibenden und Stadtverwaltung.
Ein bisschen davon bekamen die Teilnehmer des Stammtischs zu spüren, als Thomas Eichenseer vom Stadtmarketingverein die Aufgaben seiner Organisation vorstellte, die ja sehr eng an die Verwaltung und den Oberbürgermeister angebunden ist. Eichenseer zeigte sich spontan bereit, ein kleines Budget für die Arbeit der Gewerbetreibenden zur Verfügung zu stellen. Er forderte die Teilnehmer des Stammtischs auf, von der Fachkompetenz des Stadtmarketingvereins zu profitieren.
Das können diese aber auch brauchen, da sie nicht nur geredet, sondern auch gehandelt haben. Unter anderem ist in Zusammenarbeit mit Verena Daller, einer Spezialistin für Online-Marketing, eine erste Broschüre entstanden, wie die neu definierten Außenflächen möglichst optimal und auch ästhetisch ansprechend gestaltet werden können. Außerdem hat sich Verena Daller bereiterklärt, die Geschäftsleute bei der Verbesserung ihres Online-Auftritts zu unterstützen.
Zweite Auflage folgt
Und wo drückt sonst der Schuh? Oft bei Kleinigkeiten, die manchmal aber sehr großen Ärger bereiten. So beklagten sich die Betreiberinnen der Salzgrotte in der Seminargasse zum Beispiel darüber, dass ihr Geschäft hemmungslos zugeparkt werde. Sie hoffen darauf, dass der Veränderungsprozess in der Altstadt hier eine Lösung gebären kann. Ein anderes Ärgernis ist es zum Beispiel, dass die meisten Gewerbetreibenden nicht wissen, wie hoch die Gebühren für ihre Sondernutzungen sein werden. "Die muss man doch erst einmal kennen, bevor man einen Antrag stellt."
Grundstimmung positiv, so das Fazit dieses ersten Stammtischs. Und natürlich wird es eine zweite Auflage davon geben.













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