Amberg
11.11.2018 - 13:13 Uhr

Halbe Million zum Namenstag

Um des Heiligen Martin zu gedenken, werden traditionell Gaben verteilt. Heuer scheint es, als wolle sich auch der Bundestag an dem Brauch beteiligen. Für die Renovierung der Martinskirche gibt es einen dicken Zuschuss.

Eines der Motive, die auf den wertvollen Buntglasfenstern der Basilika dargestellt sind: Die Szene, wie Sankt Martin seinen Mantel teilt. Bild: Stephan Huber
Eines der Motive, die auf den wertvollen Buntglasfenstern der Basilika dargestellt sind: Die Szene, wie Sankt Martin seinen Mantel teilt.

Etliche Millionen Euro sind in den vergangenen Jahren bereits für die Sanierung der imposanten Basilika aufgewendet worden: Fachfirmen haben das komplette Dach samt Ziegeleindeckung und Gebälk und den Turm bis hinauf zur Fahne aufwendig renoviert. Jetzt fehlen noch die Außenfassade, die wertvollen Buntglasfenster und der Kirchenvorplatz zur Schiffgasse hin mit der Ölberggruppe.

Bundestagsabgeordneter Alois Karl überbrachte die gute Nachricht an Pfarrer Thomas Helm: Die Kirchenstiftung von St. Martin bekommt einen weiteren Bundeszuschuss, diesmal in Höhe von 550 000 Euro. Die Außenrenovierung soll in den nächsten vier Jahren erfolgen, der Finanzierungsplan sieht dafür Kosten von etwa 5,7 Millionen Euro vor.

Konkret geht es darum, die Buntglasfenster aus dem 19. Jahrhundert mit einer Schutzverglasung zu versehen. Außerdem müssen zahlreiche schadhafte Stellen und Risse im Mauerwerk rund um die Basilika fachgerecht ausgebessert werden. Hinzu kommt die Instandsetzung der Kirchenportale und die Restaurierung der Ölberggruppe. Auch der Glockenstuhl muss noch erneuert werden, die Aufhängung der Glocken entspricht nicht mehr den aktuellen technischen Vorgaben. Der mächtige Turm selbst ist ja schon zwischen 2012 und 2017 gründlich saniert worden. Auch damals Bund schon 500 000 Euro bewilligt. Zuvor hatte es 240 000 Euro für die Dachsanierung gegeben, so dass der Bund den Erhalt von St. Martin als Bauwerk von überregionaler Bedeutung insgesamt mit rund 1,3 Millionen Euro unterstützt.

Nach dem Regensburger Dom ist die Basilika St. Martin die größte Kirche der Oberpfalz. Sie ist 72 Meter lang und 28 Meter breit. Es waren die wohlhabenden Amberger Bürger, die im Jahre 1421 hinter dem Neubau standen. Im Geist der Zeit war das Unterfangen ein Zeichen des Glaubens, diente aber auch der Repräsentation und als Grablege der Bürger. Etwa hundert Jahre lang hat man an der Kirche gebaut. In einer Darstellung der Renaissance wird die heutige Basilika zu den schönsten Leistungen der Architektur des 15. Jahrhunderts nördlich der Alpen gezählt.

St. Martin ist eine Hallenkirche mit gleicher Höhe aller drei Schiffe, die ein gemeinsames Satteldach tragen. Das kunstgeschichtliche Alleinstellungsmerkmal, so steht es in der Beschreibung durch die Kirchenstiftung, "ist die Einziehung der Strebepfeiler in Verbindung mit der Anordnung von Emporen über den Seitenkapellen, die die ganze Kirche umlaufen."

 
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