Amberg
26.08.2020 - 15:28 Uhr

"Heschaab" als uraltes Rechtsdenkmal

Im Spätsommer ziehen Schäfer mit ihren Herden über abgeerntete Felder. Mitunter signalisieren ihnen aber Strohbüschel auf einer Stange, wer der Eigentümer ist. So ein "Heschaab" ist ein uraltes Rechtsdenkmal.

Im Spätsommer und im Frühherbst ziehen wieder die Schäfer mit ihren Herden über die abgeernteten Felder, wie hier am ehemaligen amerikanischen Flugplatz südlich von Amberg. Bild: schß
Im Spätsommer und im Frühherbst ziehen wieder die Schäfer mit ihren Herden über die abgeernteten Felder, wie hier am ehemaligen amerikanischen Flugplatz südlich von Amberg.

Im Spätsommer und im Frühherbst ziehen die Schäfer mit ihren Herden über die abgeernteten Felder. Solche romantischen Bilder wecken bei vielen Erinnerungen. Das Betreten eines Feldes oder einer Wiese kann aber vom Eigentümer durch einen "Heschaab", einen Strohwisch auf der Stange, verhindert werden. Der Gebrauch eines Strohbüschels auf einer Stange ist ein uraltes Rechtsdenkmal. Es bedeutet: "Das ist mein Land, mein Eigen". Mit dem Wort Schaub wird ein Büschel Stroh bezeichnet. Dieser "Hegeschaab" - ursprünglich auch "Pfandschaub" - kündet davon, dass das Grundstück "umhegt" ist. In "umhegt" steckt das Wort Hecke und im Mittelalter wurden mit dornigen Hecken auch Ortschaften geschützt. Viele Orte mit dem Namen "Haag" erinnern daran. Der Volksmund kennt aber noch eine Bauernregel: "Is St. Michaeli (29. September) vorbei, dan alle Wies'n frei! Kummt da Bauer mit'm Stecka, kann er mir goa niert erschrecka!"

 
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