Das war knapp. Der unaufhörliche Regen der vergangenen Tage ließ die Pegelstände der Fließgewässer in Amberg und im Landkreis Amberg-Sulzbach raketenhaft ansteigen. Die Hochwasserlage war kritisch. Die Kurven der Pegelstände an der Vils, Pegnitz bei Auerbach und des Rosenbachs in Sulzbach-Rosenberg erreichten Jahreshöchststände. Dutzende von Einsatzkräfte der Bauhöfe, der Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks (THW) und der Polizei kümmerten sich pausenlos um die Befüllung von Sandsäcken, pumpten Keller aus, sperrten überflutete Wege und Straßen ab und errichteten Not-Stege. Großer Respekt. Die Profis arbeiteten zügig, koordiniert und allesamt Hand-in-Hand – und das alles rund um Weihnachten 2023.
Hoffnung bewahrheitet sich
Die Hoffnung, die beispielsweise THW-Ortsbeauftragter Christoph Hollweck am Sonntagvormittag (Heiligabend) in Amberg gegenüber Oberpfalz-Medien äußerte, bewahrheitete sich. Zum Glück. "Wir sind noch in der Meldestufe 3. Die 4 werden wir aller Voraussicht nach aber nicht erreichen", mutmaßte er an diesem denkwürdigen 24. Dezember, während etliche ehrenamtliche Helfer des THW in der Schiffgasse vorsorglich Not-Stege aufbauten.
Die Lage am Montagmorgen
Die Hochwasserlage stellt sich derzeit (Stand Montag, 1. Weihnachtsfeiertag, 7.45 Uhr) in der Region Amberg etwas entspannter dar. Kurz zusammengefasst: die Pegel sämtlicher Fließgewässer in Amberg und im Landkreis Amberg-Sulzbach sind gesunken. Der Pegel Amberg liegt mit 180 cm noch knapp im roten Bereich der Meldestufe 3 (Beginnt bei 180 cm) und sinkt zögerlich.
- Pegel Vils bei Amberg am Montag um 7.45 Uhr: 180 cm, Meldestufe 3, Tendenz leicht sinkend, Höchststand am Sonntag 282 cm.
- Pegel Vils bei Vilseck am Montag um 7.45 Uhr: 225 cm, Meldestufe 2, Tendenz sinkend, Höchststand am Samstag 263 cm.
- Pegel Vils bei Hahnbach am Montag um 7.45 Uhr: 289 cm, Meldestufe 2, Tendenz leicht sinkend, Höchststand am Sonntag 298 cm.
- Pegel Rosenbach (Sulzbach-Rosenberg) bei Obersdorf am Montag um 7.45 Uhr: 48 cm, Tendenz sinkend, Höchststand am Samstag 110 cm.
- Pegel Pegnitz bei Michelfeld am Montag um 7.45 Uhr: 239 cm, Meldestufe 2, Tendenz leicht fallend, Höchststand am Samstag 254 cm. Quelle: Hochwassernachrichtendienst Bayern (HND)
Aufatmen auch in Sachen Wetter. Der Deutsche Wetterdienst meldet für die kommenden Tage keine nennenswerten Niederschläge mehr. Da der Boden jedoch wie ein klatschnasser Schwamm vollgesogen ist, dürfte sich die Hochwasserlage nur langsam auf ein erträgliches beziehungsweise normales Niveau regulieren. Wenn auch zögerlich, die Pegel sinken. Ein erneuter Blick auf den Pegel Amberg der Vils am Sonntag, 1. Weihnachtsfeiertag, um 16.30 Uhr zeigte laut Hochwassernachrichtendienst einen Wasserstand von 166 cm. Das ist ungefähr die Mitte zwischen Meldestufe 3 und Meldestufe 2. Tendenz weiter fallend. Nun dürfen alle Betroffenen Anwohner und vor allem die Einsatzkräfte durchatmen und zumindest den Rest der Weihnachtstage ein bisschen entspannter feiern. Sie haben es heuer mehr als verdient.
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