Amberg
05.06.2023 - 14:09 Uhr

Hohe Auszeichnung für Bundesverband Schädel-Hirnpatienten in Not

Der Bundesverband Schädel-Hirnpatienten in Not mit dem Amberg-Sulzbacher Alt-Landrat Armin Nentwig als Vorsitzenden wurde in China ausgezeichnet. Als einzige deutsche Organisation erhielt er einen mit 10.000 Dollar dotierten Award.

Rehabilitation International (RI) ist ein Weltverband mit Sitz in New York, der weltweit mit staatlichen Organisationen sowie Experten aus Wissenschaft und Forschung zusammenarbeitet, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu verbessern. Die deutschen Mitglieder bei RI sind die Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) und die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR). Diese waren es auch, die den Verein Schädel-Hirnpatienten in Not mit Sitz in Amberg für einen Preis vorgeschlagen hatten. Gründer und Vorsitzender des Bundesverbandes Schädel-Hirnpatienten in Not ist der Amberg-Sulzbacher Alt-Landrat Armin Nentwig.

Preisverleihung in China

Da die amtierende RI-Präsidentin Madame Haidi Zhang, selbst im Rollstuhl sitzend, aus China kommt, feierte jetzt im Mai die Weltorganisation ihr 100. Jubiläum in Peking. Im Rahmen dieser Feierlichkeit wurden auch 100 Preisträger mit jeweils 10.000 Dollar Preisgeld für „herausragende Beiträge zur Teilhabe und inklusiven Entwicklung von Menschen mit Behinderung“ ausgezeichnet. Als einziger deutscher Vertreter durfte Nentwig für den Verband Schädel-Hirnpatienten in Not den Preis in Empfang nehmen.

„Das ist das größte Geschenk zu meinem Geburtstag“, freute sich der Bundesvorsitzende über die Auszeichnung. Erst vor wenigen Wochen hatte der SPD-Politiker mit rund 200 Gästen seinen 80. Geburtstag gefeiert. Nentwig, der 20 Jahre lang Landtagsabgeordneter war und sechs Jahre, von 2002 bis 2008, Landrat von Amberg-Sulzbach, hatte 1990 den Bundesverband „Schädel-Hirnpatienten in Not“ ins Leben gerufen.

Persönliches Schicksal

Hintergrund für das Engagement von Armin Nentwig ist eine Familientragödie im Jahr 1988. Damals wurde sein Sohn Wolfgang (24) in Österreich beim Skifahren von einer Lawine verschüttet. Er konnte zwar noch gerettet werden, aber schwerstverletzt mit einem Schädel-Hirn-Trauma. Monatelang lag er im Wachkoma, bevor er verstarb. Sein Vater musste damals mit Erschrecken feststellen, dass es für solche Patienten keinen Platz in den Kliniken gab.

Seitdem setzt sich Nentwig für den Aufbau der Neurologischen Rehabilitation ein. Ihm ist es zu verdanken, dass es heute eine fast flächendeckende Versorgung in Deutschland gibt. In Deutschland ein Versorgungsnetz für Wachkoma-Patienten aufzubauen, betrachtete er als Lebensaufgabe. Den Verein Schädel-Hirn-Patienten in Not führt er als Vorstand vom ersten Tag an. Die Ehrung seines Verbands in China ist auch eine Auszeichnung für das Lebenswerk von Armin Nentwig.

Hintergrund:

Bundesverband für Schädel-Hirnpatienten in Not

Der Bundesverband für Schädel-Hirnverletzte, Patienten im Wachkoma und ihre Angehörige vermittelt gezielt:

  • Kontakte zwischen Betroffenen, Hinweise, Adressen, Tipps und Hilfen,
  • organisiert regelmäßig Treffen mit Angehörigen und Fachpersonal
  • sowie Veranstaltungen zur Verbesserung der Situation in allen Bundesländern.

Deutschlandweit gehören ihm rund 80 regionale Selbsthilfegruppen an. Erreichbar ist die bundesweite Notruf- und Beratungszentrale unter der Telefonnummer 09621/64800.

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