Risikogruppen werden nach Hause geschickt, Arbeitsabläufe verändert: Auch für die Beschäftigten im Amberger Siemens-Werk gestaltet sich der Arbeitsalltag seit der Ausbreitung des Coronavirus anders. Doch harte Zeiten erfordern offensichtlich hohen Besuch. Eine interne Videobotschaft hatte den Besuch von Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser in Amberg und Cham bereits am vergangenen Donnerstag angekündigt, nun war der Vorsitzende in den Reihen der Arbeiter in Amberg gesichtet worden. Still und leise war der 62-Jährige anscheinend im Amberger Werk zu Gast – denn offiziell bestätigen wollte Siemens den Besuch des Vorstandsvorsitzenden auf Nachfrage nicht.
Roland Busch wird Nachfolger
Einer internen Mitteilung zufolge, wollte Kaeser den Mitarbeitern vor Ort, die nicht im Homeoffice arbeiten können und die Produktion am Laufen halten, für ihren Einsatz während der Coronakrise danken. Erst vor wenigen Tagen hatte Kaeser in einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats mitgeteilt, dass er keine Verlängerung seines Vertrags als CEO anstrebt.
Sein Nachfolger an der Spitze des Industriekonzerns soll sein derzeitiger Stellvertreter, Roland Busch, werden. Kaeser selbst wird zum Aufsichtsratvorsitzenden der Siemens Energy vorgeschlagen, heißt es in einer Pressemitteilung. Bereits 2015, in Begleitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, und 2016, gemeinsam mit dem damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, hatte Kaeser das Werk in Amberg besucht.
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