"Gute Arbeit – gut leben können, dafür stehen in Deutschland die Gewerkschaften", so der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Amberg, Udo Fechtner bei der Feierstunde im ACC, bei der langjährige Mitglieder der IG Metall für ihre Treue zur Gewerkschaft geehrt wurden.
In ihrer Begrüßung betonte die 2. IG Metall-Bevollmächtige, Sabrina Feige, dass zwar zahlreiche Gewerkschaftsfunktionäre die Jubilarehrung aufwerten, Hauptpersonen seien aber die Gewerkschaftsmitglieder, die 25, 40, 50, 60, 70 und gar 75 Jahre der IG Metall die Treue gehalten haben. Oberbürgermeister Michael Cerny gratulierte sowohl den Geehrten als auch der IG Metall zu ihren treuen Mitgliedern. "Als die ältesten heute zu ehrenden ihrer Gewerkschaft beigetreten sind, hat niemand daran gedacht, dass es heute politische Kräfte gibt, die eine demokratische Staatsform anzweifeln. Gewerkschaften und ihre Mitglieder trugen in den vergangenen Jahrzehnten dazu bei, dass die Wirtschaft in Deutschland funktioniert." Viel habe sich in dieser Zeit auch verändert, denn vor Jahren konnte ein Arbeitgeber unter Bewerbern für einen Arbeitsplatz auswählen, heute werbe man händeringend um Mitarbeiter. Katja Ertl, die Regionssekretärin des DGB Oberpfalz betonte: Gewerkschaften kämpfen darum, Rechte und Vorteile für die Arbeitnehmer zu erreichen, vor allem mehr Gerechtigkeit in der Arbeitswelt.
In seinem Festvortrag unterstrich der 1. IG Metall-Bevollmächtigte Udo Fechtner, die heutige Mitgliederehrung sei eine Wertschätzung für die jahrzehntelange Treue zur Gewerkschaft. Rechnerisch dürfe er heute Gewerkschafter für 19.585 Mitgliedsjahre auszeichnen. Eine Gewerkschaft könne nur dann den Herausforderungen entgegentreten, wenn sie von vielen und vor allem von langjährigen Mitgliedern getragen werde. "Gut 1500 Kilometer östlich von uns wütet ein fürchterlicher Krieg, der auch unsere Demokratie, unsere Meinungs- und Pressefreiheit bedroht." Fechtner bezeichnete es als "großen Skandal", dass Arbeitnehmer nach 45 Berufsjahren mit durchschnittlich 1500 Euro Rente rechnen können, Beamten dagegen stünden nach 40 Dienstjahren bereits rund 3200 Euro Pension zu, mit 1600 Euro Pension könnten Staatsdiener schon nach fünf Dienstjahren rechnen. Fechtner erinnerte noch an Ereignisse aus früheren Jahren, in denen die Geehrten sich ihren Mitgliedsbeitrag quasi „vom Mund abgespart haben“. In den Schlagzeilen standen damals die Berliner Luftbrücke, Stalins Tod, die blutig niedergeschlagenen Proteste in der DDR und das Aufkeimen der Friedensbewegung, aber auch Erfolge der Gewerkschaften, etwa Lohnerhöhungen oder 30 Tage Urlaub jährlich.
IG Metall-Mitgliederehrung
- 75 Jahre: Konrad Adelmann, Pommelsbrunn; Josef Freitag, Kümmersbruck; Alfons Glaser, Weiherhammer; Johann Pirner, Sulzbach-Rosenberg; Georg Raith, Amberg; Gottfried Schmidt, Sulzbach-Rosenberg; Harry Vogel, Sulzbach-Rosenberg; Richard Zintl, Poppenricht
- 26 IG Metaller wurden für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt, 31 für 60 Jahre, 101 für 50 Jahre, 129 für 40 Jahre und 201 für 25 Jahre
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