Zahlreiche Menschen haben Josef Donhauser am 21. September, seinem eigentlichen Geburtstag, zum 90. gratuliert - am Dienstag nun zog die IG Metall nach und richtete einen Empfang für ihren früheren Bevollmächtigten aus. Viele Weggefährten Donhausers kamen im Saal des Gewerkschaftshauses zusammen, plauderten über frühere Zeiten und natürlich auch über den zwei Jahrzehnte währenden Arbeitskampf bei der Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg, der eine gesamte Region mit geprägt hat.
Horst Ott, der nach Bertin Eichler, Jürgen Ganss und Joachim Bender nun der Nach-Nach-Nach-Nachfolger Donhausers ist, erinnerte sich, wie er zur IGM Amberg gekommen war: "Bertin Eichler hat mich an der Hotelbar rekrutiert, Josef Donhauser hat mich eingestellt." Auch dank Donhauser gelte Amberg als Kaderschmiede für IGM-Hauptamtliche.
Von den vielen Wegbegleitern Donhausers waren viele der Einladung ins Gewerkschaftshaus gefolgt, andere wiederum bedauerten sehr, nicht dabei sein zu können. Bertin Eichler, weil er im Urlaub war, Werner Neugebauer, langjähriger Bezirksvorsitzender der IG Metall in Bayern, aus gesundheitlichen Gründen. Über Johann Horn, dem jetzigen Bezirksleiter, ließ Neugebauer eine Grußbotschaft vortragen. Horn selbst gratulierte dem Jubilar ebenfalls und erinnerte daran, weshalb dieser einst in die IG Metall eingetreten war: aus Solidarität mit dem bayerischen Metallerstreik 1954.
Auch der 90-jährige Jubilar blickte auf seine Zeit an der Spitze der Amberger IG Metall zurück. Die nördliche Oberpfalz sei damals vor einem gravierenden wirtschaftlichen Strukturwandel gestanden. Er erinnerte, dass damals die Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg das größte stahlproduzierende Unternehmen Süddeutschlands gewesen sei. Mahnende Worte hatte Donhauser für die Zukunft parat: "Wenn es uns nicht gelingt, einen gesellschaftlichen Diskussionsprozess in Gang zu bringen, wird einer Kraft, die ganz weit rechts steht, ein erheblicher Teil der Gesellschaft auf den Leim gehen."
Kampf um die Maxhütte
Mit Albert Vetter, dem ehemaligen Konzernbetriebsratsvorsitzenden der Neuen Maxhütte, erinnerte ein ebenfalls verdienter Gewerkschafter an die vielen gemeinsamen Jahre mit Josef Donhauser. Vetter erwähnte den Kampf der Metaller um die 35-Stunden-Woche vor 35 Jahren und um den Erhalt der Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg.
Am 21. Februar 1981 waren über 21 000 Menschen zu einer Kundgebung auf den Luitpoldplatz gekommen – weitaus mehr Leute als die Stadt Einwohner hatte. Vetter erinnerte sich noch genau, dass Josef Donhauser trotz des Erfolgs die Stirn gerunzelt und gesagt habe: „Wir wissen nicht, wie oft wir das noch machen müssen.“ Am Dienstagnachmittag sagte Vetter aber auch: „Es hat keiner gedacht, dass der Kampf um die Maxhütte über 20 Jahre anhalten sollte.“
Wie kreativ und phantasievoll der Arbeitskampf der Hüttenarbeiter war, belegte Vetter mit einigen Beispielen: In Münchens Fußgängerzone machten sie auf die Probleme in der Oberpfalz aufmerksam, hatten Bier und Bratwürste aus der Heimat mitgebracht.
Sogar ein eigenes Maxhütten-Lied wurde komponiert. Im Sonderzug ging’s nach Bonn, „als wir angekommen sind, ist uns das Bier ausgegangen“, erinnerte sich Vetter mit einem Augenzwinkern.













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.