Amberg
05.12.2024 - 14:51 Uhr

IG Metall Amberg trägt indirekt zu erfolgreichem Tarifabschluss bei

Die Delegiertenkonferenz der IG Metall im Amberger Kongresszentrum feiert ein positives Tarifergebnis trotz harter Zeiten in der Metall- und Elektroindustrie. Allerdings drohen Verluste von Arbeitsplätzen und Betriebsschließungen.

Udo Fechtner, der Erste Bevollmächtigter der IG Metall Amberg. Archivbild: Petra Hartl
Udo Fechtner, der Erste Bevollmächtigter der IG Metall Amberg.

Zufriedenheit darüber, dass es gelungen sei, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein positives Tarifergebnis in der Metall- und Elektroindustrie zu erreichen, prägte die Delegiertenkonferenz im Amberger Kongresszentrum. Dort informierten die Zweite Bevollmächtigte Sabrina Feige und der bayerische Bezirksleiter Host Ott über die Details. Sorgen bereiteten hingegen der Verlust von Arbeitsplätzen und Betriebsschließungen. Auch die Verwaltungsstelle Amberg sei davon nicht verschont geblieben, beklagte der Erste Bevollmächtigte Udo Fechtner.

Unter den 630.000 Beschäftigten, die sich an den Warnstreiks und Demonstrationen im Rahmen der Tarifauseinandersetzung für die Metall- und Elektroindustrie in Bayern beteiligten, befanden sich 8.500 aus Betrieben aus dem Zuständigkeitsbereich der Verwaltungsstelle Amberg, ergänzte Sabrina Feige. Damit hätten die Metallerinnen und Metaller nicht unerheblich zu dem guten Tarifabschluss beigetragen. Dasselbe gelte auch für den bayerischen Aktionstag der Jugend der IG Metall in Ingolstadt, um ihrer Forderung nach einer Anhebung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro Nachdruck zu verleihen. Im Einzelnen bestehe das Tarifergebnis aus einer Einmalzahlung von 600 Euro, zwei Gehaltserhöhungen von 3,1 Prozent und 2,0 Prozent, einer Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 140 Euro nebst der Erhöhung von 3,1 Prozent, einer jährlichen sozialen Komponente und mehr Zeit für Beschäftigte.

Um den Industriestandort Deutschland zu erhalten, seien dringend Investitionen in Infrastruktur, Energie, Transformation, gute Arbeit, Bildung und in den Sozialstaat nötig, konstatierte der Fechtner. Nach Berechnungen der IG Metall, die dazu ein Elf-Punkte-Programm erstellt habe, seien dazu in den nächsten zehn Jahren pro Jahr 60 Milliarden Euro erforderlich. So müsse Deutschland entlang der gesamten Wertschöpfungskette als Industriestandort erhalten bleiben.

Öffentliche Förderungen an Unternehmen dürfen nur dann gewährt werden, wenn Tarifbindung, Standort- und Beschäftigungssicherung gewährleistet sind. „Steuergeld nur bei Tarifsicherung“, betonte Udo Fechtner. Abschließend lehne die IG Metall einen sozialen Kahlschlag ab und setze sich mit Vehemenz für einen starken und zukunftsfesten Sozialstaat ein. Deshalb werde die IG Metall weder die Abschaffung der abschlagsfreien Rente nach 45 Versicherungsjahren noch ein Moratorium für neue Sozialleistungen akzeptieren. Beim Sozialstaat handle es sich nicht um einen lästigen Kostenfaktor, sondern um einen Stabilitätsanker und einen Brückenbauer. Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, findet am 15. März 2025 in Leipzig ein Aktionstag der IG Metall für Industrie und Beschäftigung statt, kündigte Udo Fechtner an.

 
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