Amberg
27.03.2019 - 11:58 Uhr

IG Metall will nicht zuschauen und abwarten

Nicht zuschauen und abwarten, was die Zukunft bringt, sondern sich einmischen. Dafür plädierte bei der Delegiertenversammlung der IG Metall im ACC deren bayerischer Bezirksleiter Johann Horn.

Bezirksleiter Johann Horn (rechts) stellt sich erstmals bei einer Delegiertenversammlung der IG Metall vor. Links daneben: Erster Bevollmächtigter Horst Ott. Bild: Wolfgang Steinbacher
Bezirksleiter Johann Horn (rechts) stellt sich erstmals bei einer Delegiertenversammlung der IG Metall vor. Links daneben: Erster Bevollmächtigter Horst Ott.

Thema Schülerstreik: Politiker, die sagen, die Schüler sollen dieses Problem den Profis überlassen, sollten erst einmal ihre Hausaufgaben machen, forderte der Erste Bevollmächtigte Horst Ott. Zwar sei es sinnvoll, über Details zu reden, wie die Energiewende sozialverträglich umgesetzt werden könne, es ändere aber nichts an der Unterstützung der IG Metall an diesem Engagement. Denn es beweise, dass jüngere Menschen nicht generell politikverdrossen sind, wie oft behauptet werde, sondern durchaus bereit seien, sich aktiv in die Politik und in die Gesellschaft einzumischen. Dies betreffe nicht nur den Umweltschutz, sondern auch den Einsatz gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, wie er von verschiedenen Organisationen und Parteien wie der AfD betrieben werde.

Über die Tarifauseinandersetzung in der Textilindustrie, die Warnstreiks bei der Firma Hosen-Hiltl in Sulzbach-Rosenberg und bei der Firma PIA in Amberg sowie die Situation bei der Firma ATU in Weiden, berichteten der Zweite Bevollmächtigte Udo Fechtner und Sabrina Feige, die auch die Aktionen zum Internationalen Frauentag Revue passieren lies. Weitere Berichte betrafen das bezirksweite Projekt Frauenträume durch die Fachsekretärin Antonia Enßner sowie den auf einer Umfrage basiernden Transformationsatlas, an dessen Ende am 29. Juni zu einer Demonstration in in Berlin aufgerufen ist, durch den Jugendsekretär Matthias Scherr.

"Wir leben in der Gesellschaft, in der Politik und in den Betrieben in einer ungewissen Zeit", sagte der bayerische Bezirksleiter der IG Metall, Johann Horn, der sich erstmals in dieser Funktion bei einer Delegiertenversammlung in Amberg vorstellte. Zwar habe es schon verschiedene industrielle Revolutionen gegeben, doch die technische Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte habe ein nie dagewesenes Ausmaß und eine Schnelligkeit erreicht, wie es bis dato nicht der Fall gewesen sei.

Die Digitalisierung verändere nicht nur die betrieblichen Abläufe, sie mache sich auch im privaten Leben bemerkbar. "Wie sollen die Gewerkschaften mit den Veränderungen in einer Gesellschaft umgehen, die Kapitalismus heißt und nicht gottgegeben ist?", fragte der Bezirksleiter. Unter dem Stichwort der Transformation diskutiere die IG Metall mit Mitgliedern und Fachleuten, welche Möglichkeiten es gebe, im Interesse der Beschäftigten zu reagieren. Aber egal, für was man sich letztendlich entscheide - Zuschauen und Abwarten bringe nichts, man müsse sich einmischen und versuchen, mit gewerkschaftlichen Mitteln - wie bei Tarifverhandlungen - sich für die Interessen der Arbeitnehmer einzusetzen.

Delegierte für den Gewerkschaftstag:

Als ordentliche Delegierte beim Gewerkschaftstag der IG zwischen dem 6. und 12. Oktober in Nürnberg werden die Verwaltungsstelle Amberg Harald Tretter Siemens Kemnath, Andrea Elsner, Grammer AG und Christian Zwack, Luitpoldhütte vertreten. Als Ersatzdelegierte wählten die Delegierte Sonja Hahn, ZF Auerbach, Günther Fiedler, Hamm, Tirschenreuth und Matthias Winter, Siemens Amberg. Das Gastmandat nimmt Antonia Enßner, IG Metall Verwaltungsstelle Amberg wahr. Als Ersatz wurde Udo Fechtner, 2. Bevollmächtigter, nominiert. (bt)

 
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