Amberg
31.05.2022 - 17:02 Uhr

Inklusionspreis an Theater Frontal aus Regensburg in Amberg verliehen

Inklusionspreisverleihung an das Theater Frontal im ACC Amberg Bild:  Kathrin Kirchhöfer/exb
Inklusionspreisverleihung an das Theater Frontal im ACC Amberg

Aufgeben? Das kommt nicht infrage! Selbst während der Corona-Pandemie, die vor allem für Menschen mit Behinderung etliche Einschränkungen mit sich brachte. So schaffte es das inklusive Theater Frontal aus Regensburg in besonderem Maße, spontan zu reagieren und einen neuen Weg zu finden, um soziale Teilhabe für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Dafür erhielt die Theatergruppe um den Schauspieler und Sozialpädagogen Tobias Ostermeier den Inklusionspreis 2021 des Bezirks Oberpfalz. Das wurde nun im Amberger ACC gewürdigt.

Das inklusive Theater Frontal, das als Theatergruppe seit 2019 besteht, wollte ein Stück auf die Bühne bringen. Viel wurde daran getüftelt, lange geprobt. Doch dann kamen der Gruppe Corona in die Quere. So wurde aus dem theaterpädagogischen Projekt nur zwei Wochen vor der geplanten Premiere ein inklusives Filmteam, das schnell für Furore sorgte. Bezirkstagspräsident Franz Löffler hob deshalb bei der Preisverleihung im AAC in Amberg hervor: „Mit schöpferischer Kreativität ist die Gruppe mutig neue Wege gegangen.“

Mit unheimlich viel ehrenamtlichem Engagement sei der Film „Luisa und Lukas“ entstanden. Statt auf der Bühne standen die Schauspieler nun vor der Kamera. Junge und ältere Menschen mit oder ohne Handicap kamen zusammen, um das Stück als Film umzusetzen und auf die virtuelle Leinwand zu bringen: Die Filmpremiere fand online vor zahlreichen Zuschauern statt.

„Luisa und Lukas“ wurde zum Erfolg. Das inklusive, theaterpädagogische Projekt begeisterte die Menschen in einer Zeit, in der die Corona-Einschränkungen eine kulturelle Teilhabe kaum möglich gemacht haben. Auch der Bezirk Oberpfalz habe in dieser Zeit alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Menschen mit Handicap bestmöglich zu unterstützen. Schnell wurden Mitarbeiter geschult, um auf die neuen Anforderungen zu reagieren. Fördermöglichkeiten wurden aktiv weiterentwickelt. Denn besonders Menschen mit Behinderungen litten in der Pandemie. Sie waren oft als Risikopatienten in großem Maße gesundheitlich gefährdet. Und sie hatten kaum Möglichkeiten, um soziale Kontakte zu pflegen.

Das inklusive Theater sei mit seinem spontanen Filmprojekt prädestiniert für den Inklusionspreis des Bezirks Oberpfalz. Durch schnelles Umdenken und Engagement stellte die Gruppe etwas auf die Beine, das viele Menschen bewegte. Gerade deshalb war der Jury sofort klar, dass der Inklusionspreis an Frontal gehen soll.

„Luisa und Lukas“ wurde mittlerweile nicht nur online, sondern auch im Kino gezeigt. Dieser Film kann „mit seiner Botschaft die breite Öffentlichkeit erreichen und zum Nachdenken anregen“, hob Franz Löffler hervor. Und so soll „Luisa und Lukas“ weiter in den Kinos gezeigt werden. Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny kann sich auch schon vorstellen, wie die anstehende Tour des Films durch die Filmpaläste abläuft: „Erst Amberg, die Oberpfalz, dann Bayern und dann intergalaktisch.“

 
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